Gestern war nur Grenzübergang Iran – Armenien auf dem Tagesprogramm. Abfahrt in Tabriz um 07.00 Uhr, Tankstop und dann Ankunft an der Grenze in Norduz (Iranische Seite um 11.30 Uhr).

Der Weg zur Grenze war sehr schön – nur waren die Fotostops nicht wirklich gewünscht resp. verboten, so dass wir aus dem fahrenden Auto „fötelen“ mussten. Wir fuhren entlang der Aserbaidschanischen Grenze, der Nachitschwan-Enklave (mit starker Militärbewachung) bis zum kleinen Grenzübergang in Armenien.

Dann ging die Warterei im Iran los. Geschlagene fünf Stunden mussten/durften wir warten, bis nur unsere Carnet de Passage gestempelt waren. Zwischenzeitlich fuhr mir noch ein LKW hinten in der Ecke rein. Es war zwar nur ein Lackschaden, aber trotzdem ärgerlich. Er hatte seinen Überhang nicht im Griff. Auf jeden Fall rannte ich ihm hinterher und als er stoppte und ausstieg schnappte ich ihm sein Handy aus der Brusttasche, so musste er wohl oder übel mir hinterherlaufen. Er hat zwar getäubelt, dass er abladen müsse – aber ich verstand halt leider gar kein Persisch und in dem Moment auch keine Gebärdensprache. Nach einiger Zeit erreichte ich einen unserer iranischen Guides, die mit den Carnets beschäftigt waren. Er kam, um mir zu übersetzen. Polizei war keine Option – hätte bedeutet, dass wir beide – LKW und wir – drei Tage stehen und warten, bis alles geklärt ist. Zweite Variante war, Versicherung des Fahrers auf Platz zu bieten – auch schlechte Option, da wäre geldmässig gar nichts rausgesprungen. Dritte Variante war Einigung mit dem Fahrer – auf umgerechnet 10 Euro – reicht noch nicht mal für die Expertise. Egal – das wollte ich und schenkte es sogleich unseren beiden Guides, die können damit wenigstes etwas Gutes essen. Die Abfertigung in Armenien dauerte nur noch zwei Stunden, so dass wir um 19.30 Uhr auf einem Stellplatz, direkt nach der Grenze eingetroffen sind. Der Platz war nicht sehr schön – aber sehr lebhaft. Es kamen LKW aus dem Iran und haben den Armeniern Diesel verkauft – und die ganze Umpumperei fand schön bei Dunkelheit, direkt vor unserem „Schlafzimmer-Fenster“ statt.

Wir sind heute erst eine wunderschöne Bergstrecke von Kajaran nach Kapan gefahren. Die Herbstwälder und wunderschöne Hochgebirgszüge haben uns begeistert. Augenfällig ist allerdings und leider die grosse Armut in Armenien. Armenien hat keine Bodenschätze und keinen Meeranschluss.

Heute haben wir das schöne Kloster Wahanawank besucht. Esw ist ein ehemaliges Kloster der Armenischen Apostolischen Kirche. Die Ursprünge des Klosters gehen auf das 10. Jahrhundert zurück. Im 11. Jahrhundert erlebte das Kloster seine Blütezeit. Danach verlor es an Bedeutung und wurde im 14. Jahrhundert verlassen. In Kloster haben wir noch zwei Kerzen angezündet für unsere Lieben zu Hause.

Anschliessend sind wir eine wunderschöne Off-Road-Strecke, die H-45, gefahren. Gemäss Beschreibung der Reiseleitung eine Wald- und Schotterpiste. Wer’s glaubt!? Kleinere Kletterpartien, ausgeschwemmte Strecken, Regenpassagen mit Schlamm, Bodenfreiheit notwendig – ….. Aber es war wunderschön.

Ziel wäre die Talstation der Seilbahn ins Kloster Tatev – wir haben uns aber entschieden, direkt beim Kloster zu übernachten und morgen früh ins Kloster zu gehen. Tatew ist ein im Jahr 895 gegründetes armenisch-apostolisches Kloster. Es ist eines der bedeutendsten Architekturdenkmäler des Landes.

Wir verzichten auf die Seilbahn, auch wenn diese mit fast 6 km die längste Seilbahn der Welt ist – wir ziehen eine frühe Besichtigung vor, da die Seilbahn erst um 10.00 Uhr fährt und.

Morgen geht es weiter nach Noravank, ein weiters Kloster.

18./19.10.2019: Grenzübergang mit kleiner Havarie und prächtiges Armenien