Gestern hatten wir einen reinen Fahrtag von Teheran nach Astara von gut 300 km. Das Spektakulärste war das Warten auf Diesel, das gut und gerne zwei Stunden dauerte – aber ein voller Erfolg war: voll war der Tank, voll waren die Schuhe von Norbert, weil das Ding keine Abschaltautomatik hatte. Ah ja – und an dieser Stelle mal noch die Kosten für eine Tankfüllung von 85 Liter: umgerechnet CHF 5.00 – und dieser Preis ist doppelt so hoch wie der der einheimischen Autofahrer 😊.

Der Stellplatz in Astara war praktisch und nüchtern, direkt vor dem Hotel Espinas. Nachdem wir Wasser gebunkert haben, war es auch schon wieder dunkel – hier ist es um 18.00 Uhr schon zappeduster. Danach unternahmen wir nicht mehr viel Neues und am Abend wurden noch die Details betr. Grenzübertritt nach Armenien am Freitag besprochen.

Heute Morgen sind wir zeitig losgefahren, da wir 400 km bis nach Tabriz zu fahren hatten und wir die Nordroute über die Berge wählten. Das hat sich mehr als gelohnt.

Als erstes sind wir vom Stellplatz entlang der Grenze von Aserbaidschan gefahren. Die Grenze ist durch einen starken Zaun mit „Totenkopf-Schildern“ gesichert. Es wird vermutet, dass das Grenzgebiet vermint ist – die beiden Nachbarn mögen sich nicht so sehr.

Die Bergstrecke führte uns von -10 m auf 1’800 m ü.Meer durch prächtige Berggebiete mit schönen Bergdörfern, verschneiten Bergwipfeln des Kub_e Sabalan, der bis 4’811 m geht und tollen Landwirtschaftsgebieten einschliesslich Reisfelder.

Die Iraner arbeiten viel und hart. Die Ergebnisse der Landwirtschaft werden entlang der Strassen angeboten: Kiwi, Trauben, Äpfel, Gurken, Tomaten, Karotten, Kürbisse, Honig und vieles mehr.

Wir hatten heute wieder eine herzliche Begegnung, die uns aber ziemlich peinlich war: wir haben auf einer Müllhalde abseits unser Schwarz- und Grauwasser entsorgt (wir versuchen, dies immer eher diskret zu machen), als ein junger Mann mit seinem Auto direkt hinter uns WoMo fuhr. Er hat uns eine Weile beim Entleeren zugeschaut, ging zurück in sein Auto und kam mit einem grossen Sack voller schöner Äpfel zurück, die er uns schenkte. Er konnte leider nur Persisch – aber mit Händen und Füssen haben wir uns verständigt. Er fand uns und unser Auto toll und sei dankbar, dass wir sein Land besuchten – deshalb wollte er uns beschenken.

Der letzte Teil der Strecke ging durch die „bunten Berge“ bei Tabriz – es ist einmalig, was die Natur zu Stande gebracht hat. Am liebsten hätten wir hier unser Nachtlager aufgeschlagen, doch wir mussten nach Tabriz, wo wir die nächsten zwei Tage auf dem Parkplatz eines schönen Parkkomplexes „El Goli“ stehen.

Teil des Parks ist ein künstlich angelegter See, der rege genutzt wird, sei es zum Flanieren, aber auch zum Tretboot-Fahren oder Sport zu betreiben. Die Temperaturen sind schon recht herbstlich und heute Nacht ist es nur rund 9 Grad.

Heute haben wir von unserer Nachbarin Heidi noch wunderbare Fotos bekommen, die mir helfen sollen, die Kopftuchpflicht einfacher zu ertragen – danke 😘

15./16.10.2019: Luter lötig nüüt von Teheran nach Astara und eine wunderbare Bergstrecke nach Tabriz

2 Kommentare zu „15./16.10.2019: Luter lötig nüüt von Teheran nach Astara und eine wunderbare Bergstrecke nach Tabriz

  • Oktober 16, 2019 um 8:27 pm Uhr
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    Ist das nicht herrlich die Hunde von Heidi so solidarisch, wufwufwuf , ich konnte mich fast nicht erholen , sie sehen sooooo lustig aus man sieht , sie haben richtig Erbarmen mit dir, hihihi… ihr habt wieder einen spannenden Blog gemacht, vielen Dank, wieder mit den faszinierenden farbigen Bergen schon eindrücklich . Wünsche euch eine gute Nacht und morgen eine gute Weiterfahrt Grüessli Mams

    • Oktober 17, 2019 um 5:09 am Uhr
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      Hallo Mams, ja – unsere Nachbarn und die Hunde sind herrlich. Wir hatten gestern trotz Fahretappe viel gesehen und erlebt und am Abend sind wir gut Essen gegangen – also alles bestens. Wir haben auch gut geschlafen – hoffe, Du auch.

      En tolle Tag und Kusssss
      Claudia

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