Der heutige Tag war fast ausschliesslich ein Fahrtag – aber wir wollten noch einen Abstecher in die Oasenstadt Kaschan machen, ehe wir uns weiter nach Teheran, die Hauptstadt Irans, aufmachten. Und noch etwas Fahrstatistik: mit dem heutigen Tag sind wir seit dem 9.5. 30’473 km gefahren.

Kaschan hat sehr viel zu bieten, wie etwa ein schöner Basar, Moschee, etc. Doch wir sind wegen den historischen Bürgerhäusern, d.h. Kaufmannshäuser, hingefahren und wegen dem Fin-Garten.

Als besonders schönes Bürgerhaus gilt das Haus der Familie Tabatabayi. Das Chane-ye Tabatabayi ist ein historisches Bürgerhaus. Bauherr und Besitzer war der reiche Kadscharen-Kaufmann Sayyid Dschaʿfar Tabatabayi. Das Gebäude entstand 1834, nach dem Erdbeben 1778, das einen Grossteil von Kaschan zerstört hatte. Sein Architekt war Ustad Ali Maryam, der später auch das Chane-ye Borudscherdi (1857) gebaut hatte. Zum Zeitpunkt der Errichtung des „Chane-ye Borudscherdi“ wurde das „Khaneh Tabatabaei“ zum architektonischen Massstab für Schönheit erklärt, denn der „Borudjerdi“-Familie war daran gelegen in die „Tabatabaei“-Familie einzuheiraten. Unter der Bedingung, dass für die Braut ein Haus gebaut würde, das ebenso schön sein würde wie das von Ustad Ali Maryam für die Tabatabayis gebaute, könnte die Hochzeit vollzogen werden, was auch so geschah (Happy-End war gesichert).

Einen Anziehungspunkt für Einheimische und Touristen stellt der Bāġ-e Fīn („Fin-Garten“) dar. Er wird von ergiebigen Wasserquellen aus den nahen Bergen gespeist, darunter der Češme-ye Soleimān („Salomonsquelle“). In seiner heutigen Form wurde der Garten für Schah Abbas den Grossen entworfen. Die Safawiden-Dynastie verwandte ihn als Erholungspark. Die Gebäude wurden um 1700 von den damaligen Herrschern umgebaut, doch entspricht die Anordnung der Obstgärten und der Marmorbecken mit ihren Wasserspielen weitgehend dem Original.

Anschliessend fuhren wir weiter nach Teheran, wo wir gegen 18.00 Uhr eintrafen. Wir stehen auf dem Parkplatz, direkt beim Khomeini-Shrine. Das Chomeini-Mausoleum beherbergt das Grab des schiitischen Ajatollah (im Iran gehören Muslime den Schiiten an, im Gegensatz z.B. zu Saudi Arabien, das rein Sunnitisch ist) und Staatsoberhaupt Ruhollah Chomeini, der 1989 verstarb, sowie das von seiner Ehefrau, die 2009 starb und Ahmad Chomeini, seinem zweiten Sohn, der 1995 starb.

Morgen werden wir uns noch den Shrine von Chomeini sowie Teheran ansehen – wir sind sehr gespannt auf die 10 Millionen-Metropole.

12.10.2019: 440 km von Isfahan nach Teheran mit Abstecher nach Kaschan