Die letzten beiden Tage verbrachten wir mit der Erkundung von Isfahan, die mit 2 Mio. drittgrösste Stadt Irans, hinter Teheran und Mashhad und Zentrum der Atomindustrie. Als wir von Persepolis nach Isfahan reingefahren sind, konnten wir uns noch nicht vorstellen, was an Isfahan so „perlenmässig“ ist. Es war eine riesige Stadt mit lauter kleinen Raudis in ihren Autos. Doch – wir sollten bald einen anderen Eindruck bekommen.

Der Stellplatz selber ist KEIN lauschiges Plätzen – er liegt bei einem ehemaligen ITTIC Hotel und rundherum ist Bauschutt. Aber für die drei Nächte war er doch praktisch, wenn auch keine Idylle.

Am 10.00 Uhrfuhren wir in die Stadt und wurden von unserem Reiseleiter zu den schönsten Punkten geführt. Unser erster Halt galt dem 40-Säulen-Palast (Chehel Sotun) : er gehört zu den schönsten Beispielen safawidischer Architektur, unter anderem, weil er zu den wenigen Palästen gehört, die noch von der einstigen Gartenanlage umgeben sind. Neben einer Veranda mit zwanzig Säulen aus Zypressenholz, die sich im Becken spiegeln, gibt es einen Spiegelsaal und zahlreiche Fresken mit Darstellungen vom Leben am Hofe der Safawiden und historischen Ereignissen. Ausserdem findet man kunstvolle Spiegelkachelungen und Stuckverzierungen.

Anschliessend fuhren wir zum Naqsch-e-Dschahan-Platz, der von Moscheen und Minaretten sowie unzähligen Geschäften umgeben ist. Auf dem Weg kamen wir an einem der bekannten Miniatur-Zeichner vorbei (natürlich hätte man da ganz viel einkaufen können, wenn es einen dann angesprochen hätte) und interessante Textstelle aus dem Koran: „Und seid nicht sarkastisch zueinander und verunglimpfe jemand nicht durch unziemliche Übernamen“ oder „Und sagt zur gläubigen Frau, dass diese nicht in die Augen Männer starren soll und sie sollen ihre Fleischeslust (Begierden) unterdrücken“.

Der Naqsch-e-Dschahan-Platz, auch „Platz des Imams“ (Meidān-e Emām) gehört mit fast neun Hektar Fläche zu den größten Plätzen der Welt. Er stellt ein wichtiges Zeugnis des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens Persiens im safawidischen Zeitalter dar.

Abbas I. ließ den Platz zwischen 1590 und 1595 unter dem ursprünglichen Namen Naqsch-e Dschahān („Abbild der Welt“) südwestlich des damaligen Stadtzentrums anlegen. Später wurde er auch „Königsplatz“ (Meidān-e Schāh) genannt und dementsprechend nach der Islamischen Revolution zu Ehren des Ajatollahs Chomeini „Imamplatz“ (Meidān-e Emām).

Der Platz bildet ein längliches Rechteck von 560 Metern Länge und 160 Metern Breite und ist nahezu exakt in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet. Er wurde gleichermassen als Marktplatz, Gerichtsort, Polo-Spielfeld und Festplatz geplant und ist von bedeutenden Bauwerken umgeben: Königspalast, Moscheen und Basar, die ihrerseits durch eine zweistöckige, den Platz umrahmende Bogengang verbunden sind.

Am Nachmittag fuhren wir zur Vank-Kathedrale in Jolfa Vierte (Armenisches Viertel). Die Vank-Kathedrale ist eine armenisch-apostolische Kirche. Sie ist auch unter den Namen „Heilige Erlöser-Kathedrale“ und „Kirche der heiligen Schwestern“ bekannt. Das Wort Vank steht im Armenischen für Kloster oder Konvent.

Am Abend haben wir die Brücken Si-o-se Pol, (33-Bogen-Brücke) besucht, die über den Zayandeh Rud-Fluss führt. Es ist eine wunderschöne Brücke, wo die Iraner die lauen Abende geniessen. Sie wurde ca. 1602 gebaut.

Eine weitere tolle Brücke, über den selben Fluss, ist die Marnan-Brücke; eine historische Steinbogenbrücke, die aus Ziegelsteinen gemauerte ist und ca. 1599 gebaut wurde.

Der Meidān-e Emām ist auch in der Nacht ein Magnet für die Isfahaner – es wird Pick-Nick gemacht, gespielt und einfach die Abende genossen.

Natürlich waren wir auch essen. Am 10.10. waren wir in einem Restaurant im Bazar, wo wir auf einer Art „Betten“ gegessen habe – die typische Art im Iran.

Heute waren wir im schönsten Hotel Irans, im Abassi-Hotel, das in einer alten Karawanzerei gebaut wurde.

Morgen geht es weiter nach Theheran.

10./11.10.2019: Isfahan – die Perle des Irans