Nach einer angenehmen Nacht im Hotel und in der Gewissheit, dass unsere WoMos auf dem Hotelparkplatz gut unter sind und auch Strom haben, standen drei Besichtigungspunkte sowie ein „grosser“ Supermarkt auf dem Ausflugsprogramm:

Als erstes besuchten wir die alte Garnisonsstadt Jiaohe. Die Ruinenstadt von Jiaohe bzw. altuigurisch-mongolisch Yar-Khoto ist eine archäologische Stätte auf einem über 30 m hohen Felsplateau im Yarnaz-Tal. Nach historischen Berichten war die Stadt von 108 v. Chr. bis 450 die Hauptstadt des früheren Reiches Cheshi. Die Stadt wurde bereits in der Han-Zeit von den Chinesen als Festung in Anspruch genommen. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts brannten die Mongolen die Stadt nieder. Die Stadt wurde aus Lehm gebaut und dadurch waschen sich die Bauten bei dem seltenen aber doch vorhandenen Regen immer mehr aus.

Der zweite Halt galt dem unterirdischen Bewässerungssystem der Stadt Turfan. Das sogenannte Karez-Bewässerungssysteme (Karez stammt aus dem Persischen Wort Qanat), das in China bis auf die Zeit der Westlichen Han-Dynastie zurückgeht, ist in Turfan noch besonders gut erhalten. Es bezeichnet waagerecht in den Berg gegrabene Stollen bzw. horizontale Brunnen. Durch sie wird das Schmelzwasser aus den Bergen in unterirdischen Kanälen vor Verdunstung geschützt in die Oasen geleitet. Im Turpan-Becken sind davon über 1’000 anzutreffen. Durch dieses Bewässerungssystem kann man das tiefe Grundwasser, das aus dem geschmolzenen Schnee des Tianshan-Gebirges stammt, ableiten und durch die Wüste führen. Die Tiefe eines Brunnens beträgt bis zu 70 m und die Länge eines unterirdischen Kanals teils über 10 km.

Der letzte Punkt war die YiMin-Moschee, die etwas von einer 1001-Nacht ausstrahlt. Das Minarett, genau genannt das Emin-Minarett, gilt als das höchste Pagogen-Minaret Chinas. Das Minarett wurde von Prinz Suleiman zu Ehren seines Vaters, Prinz Emin, in der zweiten Hälfte der 1770er Jahre zur Zeit des Qing-Kaisers Qianlong erbaut. Das Minarett gehört zu einer in uigurischer Architektur gestalteten Moscheeanlage. Das Minarett  hat am Fuss einen Durchmesser von 14 Metern und ist 44 m hoch.

Gleich neben der Moschee ist ein heutiger Uiguren-Friedhof.

Der Abschluss des Ausfluges war ein „grosser“ Supermarkt. Wobei die Auswahl eher Bescheiden ist resp. wir nicht finden können, was wir suchen. Frischfleisch, -fisch oder Molkerei gibt es nicht. Wer Hühner- oder Schafsfüsse sucht, würde fündig werden. Frisches Gemüse und Früchte kauften wir lieber auf der Strasse.

Morgen fahren wir 380 km weiter an den Bosten-See, dort, wo die Mücken sind – viele Mücken, wie unsere Guides uns sagen.

22.8.2019: Turfan – die Stadt der Rosinen und vielem Mehr

4 Kommentare zu „22.8.2019: Turfan – die Stadt der Rosinen und vielem Mehr

  • August 23, 2019 um 5:54 pm Uhr
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    Hallo ihr Zwei
    So viele Km unter den Rädern und am Abend noch einen super Berich des Tages, ausgeschmückt mit tollen Bildern…. genial !!! Danke !
    Kommt ihr überhaupt noch zum Schlafen?
    Liebe Grüsse Lisbeth & Leo

    • August 23, 2019 um 11:26 pm Uhr
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      Liebe Lisbeth, ja – wir haben in China bis zur Ausreise noch einiges zu fahren. Und trotzdem kommen wir jeweils so zwischen 16.00 und 17.00 an, damit noch etwas vom Abend bleibt, auch wenn manchmal der Schlag etwas kurz kommt. Schön, dass Euch die Fotos und Berichte gefallen. Liebe Grüsse

  • August 25, 2019 um 9:22 am Uhr
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    Hallo Ihr Zwei!,
    ja Eure Berichte/Bilder zeigen neue Eindrücke, die Temperaturen mit 43.5°C sind höher als wir im Juli mit 40,0 °C in Deutschland hatten, und hier in Europa kommt jetzt der Herbst,… kann man das auch bei Euch feststellen?
    ich wünsche Euch noch viele schöne Erlebnisse- Gruß Hildegard

    • August 25, 2019 um 11:34 am Uhr
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      Liebe Hildegard, vielen Dank – hier sind wir noch weit weg von Herbst. Schön, dass es Dir gut geht. Ganz liebe Grüsse aus Minfeng, Norbert und Claudia

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