Gestern sind wir von unserem engen Hotelparkplatz (wir haben im Hotel übernachtet) früh los Richtung Hamid gefahren.

Seit gestern sind wir in die autonome uigurische Provinz Xinjiang eingereist. Gleichzeitig werden die Polizeikontrollen und die Poliziepräsenz enorm zunehmen. Die chinesische Regierung möchte eine Radikalsierung der Muslimen hier in Uigurien vermeiden und führt deshalb zahlreiche Kontollen durch. Einige dieser Kontollen erleben wir selbts – so ist z.B. das Tanken für uns viele umständlicher geworden – alle Tankstellen sind eingezäunt und in die Tankstellen kann immer nur ein Fahrzeug einfahren, nachdem nach Vorweisen eines Ausweis die dicke Schranke geöffnet wird. Der Beifahrer muss vor der Einfahrt aussteigen und um das ganze Gelände ausserhalb der Absperrung zur Ausfahrt laufen.

Wir sind gestern durch ein ödes Wüstengebiet gefahren – und das gut 480 km. Wir sahen ganz am Anfang noch etwas Lössboden, danach nur noch Stein und Sandwüste. Die Anzahl der Wanderarbeiter, die wir bis anhin gesehen haben, waren schon immer sehr beeindruckend – aber die Menge nimmt hier täglich zu.

Vor der Ankunft in Hamid haben wir noch die Gräber der Hui-Könige angesehen. Der Baustil ist sehr arabisch und es zeigt sich ganz klar, wir sind auf der Seidenstrasse auf dem Weg nach zentral Asien.

Gegen späteren Abend sind wir angekommen, wo wir auch wieder ein Hotelzimmer bezogen haben, weil der Parkplatz sehr eng und stickig war.

Heute Morgen sind wir nicht ganz so zeitig weg – wir sind durch wunderschöne Landschaften gefahren.

Unterwegs haben wir viele Öl-Gewinnungs-Anlagen, d.h. Öl-Pumpen, gesehen, hier wird Erdöl gefördert.

Die Region rund im Turfan ist bekannt für Speisetrauben und Rosionen. Überall hat es Traubenplantagen und Lehmgebäude mit Lüftungsschlitzen, die zum Trocknen der Trauben dienen.

Gegen späteren Nachmittag sind wir zum dritt-tiefesten Punkt der Erde gefahren, dem Aiding-Köl-See. Er liegt 154 m unter dem Meeresspiegel. Bei 42 Grad und stechender Sonne führt ein schöner Weg zum tiefesten Punkt – wir sind diesen gelaufen und haben geschwitzt ohne Ende. Aber es lohnte sich.

Auf der Rückfahrt zum Hotel in Turfan sind wir durch viele kleine Dörfer gefahren, wo wir die Traubengewinnung und -Trocknung festgehalten haben.

Auf dem Hotelparkplatz haben wir gesehen, dass selbst der Vorplatz rhythmisch und im Gleichtankt gereinigt wird.

Heute Abend haben uns ein Abendessen in einem Lokal nahe beim Hotel gegönnt. Das war ein Erlebnis, denn chinesisch konnte die Bedienung nicht, nur Uigurisch (türkische Sprache).

20./21.8.2019: In China – Mitten in Arabien

2 Kommentare zu „20./21.8.2019: In China – Mitten in Arabien

  • August 21, 2019 um 5:25 pm Uhr
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    Das ist ja enorm solche Strecken die ihr macht und trotzdem so ein super Blog, immer spannend und voller Gegensätze, ich wünsche euch gute Weiterfahrt und ( händ sorg, passed guet uf ) Küsschen und eine gute Nacht wünsch ich euch !

    • August 21, 2019 um 11:16 pm Uhr
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      Hallo Mams, vielen Dank – heue bleiben wir in Turfan – morgen geht es weiter an den Boston See (in China) – auch gut 400 km. Wir fahren nun bis zur Ausreise noch 2’000 km – rund 1’000 haben wir schon. Kuss ond en wonderschöne Tag, Claudia

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