Heute wollten wir von Fès noch nach Moulay Idriss – aber daraus wurde nichts. Wir haben den Vormittag verplempert – aber es war angenehm und wichtig!

Gestern kamen Günther und Brigitte mit ihrem MAN «Simba» auf den Platz – diese beiden waren gerade 14 Monate in Afrika und auf der Rückreise. Die beiden sind aus Norddeutschland. Kennen gelernt haben wir uns gestern schon und heute Morgen gab es noch mehr Themen und Adressenaustausch.

Nach dem «Haushalt» haben wir den Strom abgehängt und uns soweit abfahrbereit gemacht, damit wir zum Wasserbunkern an den «Brunnen» fahren konnten. Wir haben unsere Filteranlage fix ausgepackt und den «Wasserdieb» angehängt, da es keinen richtiger Schraubanschluss gab. Da gingen wir noch davon aus, dass wir die Pumpe der Filteranlage nicht brauchen. Doch kaum war der Wasserdieb angeschlossen und Hahn geöffnet (ist meine Aufgabe), stand ich wie ein begossener Pudel in der Landschaft. Das blöde Ding hat sich gelöst, weil der Hahn zu klein und zu glitschig war. Somit war nur die Lösung mit Kanister und Pumpe. Rasch aufgebaut – aber, die Filteranlage stockte, hustete und stoppte schliesslich. Erst machte sich bei uns mal Ratlosigkeit breit, bis Norbert einen Kohle-/Keramik-Filter rausschraubte (wir haben zwei parallel geschaltet) und feststellen mussten, dass diese bereits nach 2’000 Liter Wasserbunkern total verdreckt, d.h. verschleimt waren. Vermutlich ist das Wasser doch nicht so gut, wie immer erzählt wird, und wir sind froh, dieses so nicht im Tank zu haben. Nach dem Filterwechsel lief alles einwandfrei und wir konnten einiges später als geplant losfahren.

In Fès gibt es direkt beim Camping-Platz einen grossen Marjane, dem wir noch einen Besuch abgestattet haben. Wir wollen ja noch ein paar landestypische kleine Geschenke mitnehmen.

Somit war es schon 13.00 Uhr, als wir Fès verlassen hatten und bis Chefchaouèn waren es gut 250 km. Auf der Route, N13 (also Nationalstrasse) kommt man im Durchschnitt mit 55 km/h voran, wenn man das Fahrzeug einigermassen schonen will. Es hat Schlaglöcher, Schwellen, Senken, aufgerissene Strassenstellen und einiges mehr, die ein rasches Vorwärtskommen verunmöglicht. Wir hofften, um 18.00 Uhr in Chefchaouèn zu sein – tatsächlich sind wir um 19.00 Uhr auf dem Campingplatz «Municipal» angekommen, der direkt oberhalb der Medina liegt.

Die Fotoauswahl ist sehr mager – zwei Schnappschüsse aus dem Auto.

Auffällig ist, dass zwischen Mèknes und Chefchaouèn, am Fusse des Rif-Gebirges riesige Vorräte an Stroh gelagert werden. Sollten wir in der Schweiz also mal wieder einen Engpass haben – hier wird geholfen.

Ah ja – und unsere liebe Polizei: sie übertrifft sich seit einigen Tagen selber mit Kontrollen. Ich hatte ja schon mal geschrieben, dass diese Polizeikontrolle mit 60 – 40 – 20 km/h-Tafeln und dann Stop angezeigt wird. Wenn man zu schnell fährt, sieht man dieses uns besten bekannte Handzeichen «na ja – diesmal lassen wir es durchgehen». Wir halten uns inzwischen genau daran und warten darauf, dass der Polizist die Handbewegung macht «durchfahren». Die lässt oft sehr lange auf sich warten – manchmal stehen wir da und warten bis er sich bequemt, einem durchzuwinken. Das Warten kann länger werden, wenn er grade einen Kumpel trifft, dann wird erst mal palavert. Ist schon etwas nervig – aber wir bleiben schön ruhig, um Ungemach aus dem Weg zu gehen

Morgen werden wir uns Chefchaouèn – die blaue Stadt ansehen und hoffen, dass wir einen Maroc Telecom-Laden finden, um unsere SIM-Karte zu entsperren. Da der Code für das neue Datenpaket nicht richtig lesbar war, haben wir zu oft verschiedene Kombinationen probiert und dadurch die SIM-Karte gesperrt. Jä nu – neuer Tag, neues Glück.

Mittwoch, 28.11.2018: Von Fès auf der Direttissima nach Chefchaouèn – und was dazwischen war