Am 30./31.10. haben wir in der Pine Lodge in Port Elizabeth unser WoMo ausgeräumt und für die Verschiffung vorbereitet. Alle Kleider sowie wichtige resp. kostbare elektronische Komponenten wollten wir zurückfliegen und nicht im Auto lassen (mer weiss jo nie). So haben wir alles in entsprechende Seesäcke verpackt. Am 31.10. haben wir am Nachmittag Askja mit Hilfe der Agentin Natasha in das Lager gefahren, wo sie bis zur Abfahrt des Frachters Silver Sun ab Port Elizabeth Richtung Europa sicher eingelagert wird. Seit Tagen verschiebt sich der Abfahrtstermin stetig. Ursprünglich war der 27.10. geplant, nun ist es bereits der 6.12.2023. Mal sehen, wann es dann so weit ist.

Am 1.11. sind wir mit einem Mietwagen die Gartenroute Nach Kapstadt gefahren mit verschiedenen Zwischenhalten. Vorgängig haben wir bei der Abfahrt das Cape Recive besucht, an welchem auch die Pine Lodge liegt, wo wir drei Tage waren.

Der erste Halt war in der Nähe von Plettenberg in T’Niqua Stable Inn; ein schöner Platz mit weissen Percheron Kaltblut-Pferden. Die Zimmer resp. Suiten sind alle im Stil von Stallungen gebaut mit einem angenehmen Komfort (wie z.B. Wärmedecken, was wir bei nicht 5 Grad in der Nacht sehr geschätzt haben, wenn nicht wieder Stromabschaltung war).

Unser Zimmer in T’Niqua Stable Inn
Freunde sind Engel, die uns auf die Füsse helfen, wenn unsere Flügel nicht mehr wissen, wie man fliegt

Nationalblume Südafrikas, die Königsprotea

Am nächsten Tag sind wir nach Montagu in das Country Hotel weitergefahren, v.a. weil es distanzmässig gut eingebettet zwischen Plettenberg und Franschhoek liegt. Montagu ist eine kleine Stadt mit gut erhaltenen kapholländischen, georgianischen und viktorianischen Bauten. Die ältesten befinden sich im Ortszentrum. Aber wie ganz viele dieser Orte in Südafrika sind auch hier die Sicherheitsvorkehrungen enorm und der stetige Zerfall der Häuser augenfällig.

Entlang der Garden Route nach Montagu

… Altersheim mit Dame und Rollator hinter Gittern, zu ihrem eigenen Schutz (Sicherheitsvorkehrungen noch und noch)

Und kurz nach der Ausfahrt aus Montagu beginnen die noch ärmeren Gegenden

Dann ging es nach Franschhoek, worauf wir uns schon sehr gefreut hatten, mit Zwischenhal in Babylon Storen (haben wir im 2022 schon besucht). Dieses Mal waren wir ziemlich erstaunt (um nicht zu sagen enttäuscht) über die Massen an Touristen. Das war Ende Mai 2022 nicht der Fall.

Weingut mit riesigem Garten in Babylone Storen

In Franschhoek hatten mir mit dem Prottea Hotel by Mariott eine Unterkunft mitten in Franschhoek gefunden, der ideale Ausgangspunkt auch für unsere Weintour am Folgetag. Wir haben uns für einen Fahrer entschieden, damit wir auch etwas Wein trinken konnten und mit Johnson einen absoluten Glückstreffer gelandet. Er selbst ist ausgebildeter Fremdenführer, Pastor und Seelsorger für Gefangene im Drakenstein Correctional Center (=Gefängnis), wo auch Nelson Mandela die letzten 14 Monate bis zu seiner Haftentlassung verbracht hatte. Wir hatten  verschiedene bekannte und weniger bekannte Weingüter besucht, die Gärten, Architektur der Häuser und Weine genossen – und von Johnson nochmals viel über Südafrika erfahren.

Weingut Grande Provence mit Kunst im Garten

Und wieder die Nationalblume Südafrikas, die Königsprotea

Weingut La Motte (wo auch Johnson aufgewachsen ist)

Das Weingut Boschendal
Unser Fahrer Johnson vor dem Weingut Boschend

Statue von Nelson Mandela vor dem Drakenstein-Gefängnis

Auf dem Weg von Franschhoek ging es noch für einen ausgedehnten Spaziergang ins Weingut Vergelegen, der Name „Abgelegen“ ist hier wirklich der Fall. Das Weingut liegt weit ausserhalb Franschhoek.

Weingut Vergelegen

Die Slaven, ihr Alter, ihre Herkunft und Verkäufer, die in Vergelegen gearbeitet haben

Wunderschöner alter Baum
Prost mit einem feinen Glas Chardonnay vom Weingut Vergelegen

Von dort ging es dann an den Boulders Beach, wo die Brillen-Pinguine sind, und weiter nach Kaptstadt. Die Touristenmassen im November 2023 sind um ein Vielfaches grösser, als wir dies im Mai 2022 erlebt haben. Konnte wir letztes Jahr einfach reinlaufen, mussten wir dieses Jahr über 30 Minuten anstehen (was unsere Lust auf den Besuch der Pinguin-Kolonie leicht getrübt hat, denn wir waren beide schon ziemlich genervt ob dem Geschubse und Vordrängeln).

Brillen-Pinguine in Boulders Bay

Und dann schliesst sich der Kreis wieder: wo wir im Mai 2022 in Kapstadt begonnen haben, endet unsere Reise im November 2023. Mit dem Commodore Hotel haben wir auch wieder eine gute und nahe an der Waterfront gelegene Unterkunft gefunden. Wir haben Kapstadt nochmals bei einem ausgedehnten Spaziergang ausgiebig genossen einschliesslich Bo-Kaap, was auch als buntester Stadtteil von Kapstadt und als Malay Quarter bzw. Malay Viertel bekannt ist. Die Ursprünge von Bo-Kaap reichen bis in die 1760er Jahre zurück, als zahlreiche „Huurhuisjes“ (Miethäuser) gebaut und an Sklaven (Kap-Malaien) verpachtet wurden.

Unterwegs in Kapstadt

Bemalte Figuren aus Speckstein

… das leidige Thema Load Shedding (Stromabschaltung, da zu wenig Strom produziert werden kann). Aber die Drogerie Clicks bleibt geöffnet – Generatoren und genügend Diesel sei Dank. Da hat dann Europa im Falle von Stromknappheit schon das erste Problem – ohne Diesel kein Generator.

Im Hintergrund der Tafelberg

Bo-Kaap

Parade mit alten Seitenwagen
Neue Moschee …
mit Parkplatz für den Imam

Ein Elephant aus gepressten Nespresso-Kapseln

Helft uns, dass unsere Kinder vom Leben auf der Strasse wegkommen! Gebt Kindern, die betteln, nichts – Ihr haltet sie im Teufelskreis des Lebens auf der Strasse fest!

Der junge Vater bringt seiner Tochter das Skateboarden bei – sie war ganz begeistert
Kindermädchen in schöner „Uniform“

Traumlage am alten Haften
Die vier Friedensnobelpreis-Träger Südafrikas am Nobel Square: Albert John Luthuli, Desmond Tutu, Frederik Willem de Klerk sowie Nelson Mandela

Wir haben hervorragend gegessen, Gin Tonics genossen und die 15 Monate reine Reisezeit und Leben in unserem WoMo in Afrika nochmals – teils schwermütig, teils voller Vorfreude auf zu Hause – Revue passieren lassen.

Cheers – ein Gin Tonic mit Blick auf den alten Hafen hat was!
Weihnachtsbeleuchtung mal anders: weshalb nicht in Form eines Schiffes, Robbe oder Pinguin?

Am 8.11. kamen wir nach 17 Stunden Flug gut in Zürich an, wurden von meinem Bruder Adrian abgeholt und zu Hause mit schönen Geschenken unserer Nachbarn und einem köstlichen Abendessen bei meiner Mutter, natürlich Älplemagronen, verwöhnt.

… die Linzer-Törtchen waren himmlisch
Ein kleiner Urwald mit Monkey – was für ein schönes nach Hause kommen

Schön, nach 43’250 km, besuchten 13 Ländern in Afrika (wir haben nun bereits 44 Länderflaggen auf dem Auto = auch Länder bereist), verbrauchten 6’920 Liter Diesel, rund 80’000 Fotos und viel abgeschrabbter Lack, gut das traute Heim in Wohlen geniessen zu können.

… die Überbleibsel von engen Passagen durch Buschgebiete und Dornenbüschen sind unverkennbar

 

Und nun bleiben wir für einige Monate in der Schweiz, warten auf unser Wohnmobil, das irgendwann noch in die Motorfahrzeugkontrolle muss, werden nach Salamanca reisen um Spanisch zu lernen und bereiten unsere nächste Reisedestination, Südamerika, vor.     

Bis dann – danke, dass Ihr mit uns gereist seid. 

 
30.10. – 08.11.2023: Von Franschhoek via Kapstadt nach Wohlen – schön wars und schön ist es auch zu Hause

4 Kommentare zu „30.10. – 08.11.2023: Von Franschhoek via Kapstadt nach Wohlen – schön wars und schön ist es auch zu Hause

  • November 16, 2023 um 4:00 pm Uhr
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    Vielen Dank für die spannende Reise mit euchdie zugleich auch sehr lehrreich war , vor allem bin ich dankbar dass ihr gesund und munter von der grossen Reise zurück seid mit einem super tollen Abschluss Blog , schön dass ihr wieder zu Hause sind

    • November 16, 2023 um 4:11 pm Uhr
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      Hallo Mams,

      vielen Dank für Dein Mitreisen und Deine Kommentare, die uns sehr gefreut haben.

      Wir sind auch froh, wieder gut bei Euch zu sein und dass es Dir wieder besser geht.

      Kuss
      Claudia

  • November 19, 2023 um 9:37 pm Uhr
    Permalink

    Hallo Ihr Lieben
    Vielen Dank, dass ich euch auf eurer Reise begleiten konnte und für euren tollen Blog. Ich habe jeweils sehnsüchtig darauf gewartet.
    Wir sind froh, dass Ihr gesund und mit vielen neuen Eindrücken Eure Afrika Reise abschliessen konntet. Jetzt muss nur noch Askja gut nach Hause kommen.
    Viel Spass beim Spanisch lernen in Salamanca. Sabrina war 1 Semester dort.
    Liebe Grüsse aus Kuba
    Claudia & Dani

    • November 19, 2023 um 9:44 pm Uhr
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      Hallo Ihr Lieben,

      danke, dass Du/Ihr mit uns gereist seid. Wir haben uns immer über Deine Kommentare gefreut.

      Genau – wenn Askja noch heile da ist, dass ist alles perfekt. Ja – wir kamen auf Salamanca, weil Sabrina da war – es hat Lust auf selber Erleben gemacht.

      Liebe Grüsse – geniesst die letzten Tage in Kuba und guten Heimflug
      Claudia und Norbert

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