Nach tollen Tagen im Bwindi Impenetrable Forest gilt es für uns Richtung Entebbe zu fahren, damit Hildegard am 11.8. ihren Rückflug erreicht.
Aber – noch haben wir ja noch einige Tage: wir sind vom Bwindi an den Lake Mburo ins Leopard Camp gefahren, wo wir am 07.08. den Lake Mburo (auch genannt „Flüstern im Wind“) Nationalpark per Auto und per Schiff erkunden wollten. Es ist mit 370 km2 ein eher kleiner Nationalpark.
Im Jahre 1985 besetzten ehemalige Bewohner Gebiete des Nationalparks, weil sie die Gebiete für als Weideland zurückhaben wollten, zerstörten dabei Infrastruktureinrichtungen, vertrieben die Parkranger und töteten Tiere. Von der späteren Regierung unter dem Präsidenten Yoweri Kaguta Museveni, wurde das Nationalparkterritorium 1986 neu festgelegt, das nun nur noch die Hälfte der ursprünglichen Fläche umfasste.
Es gibt wohl einige Löwen und auch Leoparden, doch der Bestand muss sich erst wieder festigen. Dafür haben wir viele Antilopen, Zebras, ganz viele Warzenschweine und auch eine Giraffe mit Jungtier gesehen.
Am Nachmittag haben wir auf dem Lake Mburo eine schöne und entspannte Bootsfahrt gemacht, wo wir verschiedene Vögel aber auch Krokodile gesehen haben.
Der 08.08. war wieder ein Reisetag mit einigen Eindrücken auf dem Weg nach Entebbe, mit Zwischenhalt am Lake Nabugabo. Ein von der Kirche Uganda geführte Lodge mit Campingplatz.
Am 09.08. ging es weiter nach Entebbe, wo wir in der Backpackers Campsite stehen. Die Campsite ist eigentlich einfach nur ein Platz mit ziemlich verlebten Gebäuden, Toiletten und Duschen die in Bezug auf Schmutz nicht so schnell zu überbieten sind – aber es hat einen schönen Garten und kühles Nile Bier ;-). Hildegard ist in einem schönen Hotel in Viktorianischem Baustil untergebracht, Sunset Entebbe, welches direkt neben unserem Camping-Platz ist.
Heute war ein weiterer Höhepunkt unserer Uganda-Reise geplant, nämlich der Schuhschnabel (Shoebill) in den Mabamba-Sümpfen (Mabamba Swamps) nahe bei Entebbe. In einer weitgehend verlandeten Bucht des Victoria-Sees liegt das etwa 25 km2 grosse Mabamba-Feuchtgebiet. In den mit Papyrus bewachsenen Sümpfen gibt es viele verschiedene Vögel und auch den storchenartig aussehenden Schuhschnabel. Er ist etwa 1.20 m gross mit einem breiten, mehr als 20 cm langen Schnabel, der in einer nagelartigen Spitze endet und dessen Form einem Holzschuh ähnelt. Seine Flügelspannweite ist 1.80 – er gilt als Raubvogel und wird der Reihergattung zugeordnet.
Der Victoriasee, in welchem die Mabamba-Sümpe liegen, ist Teil der Staaten Tansania, Uganda und Kenia. Er ist nach der britischen Königin Viktoria benannt und zugleich der drittgrösste See und der flächenmässig zweitgrösste Süsswassersee der Welt. Mit seinen fast 69‘000 m2 Fläche ist er 1.5 mal Grösser als die Schweiz.
Am frühen Morgen wurden wir im Hotel Sunset abgeholt und an den Hafen von Entebbe gebracht. Dort stiegen wir ein ein grösseres Holzboot ein und wurden in einer rund einstündigen Fahrt zu den Sümpfen gefahren, wo wir dann mit fliegendem Wechsel (ohne Landungssteg) in ein kleineres Boot, d.h. Kanu umgestiegen und in die Mabamba-Sümpfe gefahren sind. Wir sahen wiederum viele schöne Vögel und den Vogel, den wir uns gewünscht haben, den Schuhschnabel. Ein rundum gelungener Ausflug.
Zu „rundum gelungen“ konnte der Besuch in den Bottanischen Garten von Entebbe heute Nachmittag nicht gezählt werden. Die National Botanical Gardens of Uganda, allgemein bekannt als Botanical Gardens Entebbe wurden 1898 vom ersten Kurator, A Whyte, in der Nähe des Ufers des Viktoriasees angelegt. Die Gärten sind in verschiedene Zonen unterteilt, darunter eine Regenwaldzone. Hier im botanischen Garten sind in den 1930er Jahren Außenaufnahmen der Tarzan-Filme mit Johnny Weissmüller gedreht worden. All dies ändert aber nichts an der Tatsache, dass die ganze mal bestimmt wunderschöne Anlage total verkommt. Es wird nichts gepflegt – der Bottanische Garten wird nach und nach umfunktioniert in Weideland für Nutztiere, Abfallentsorgung und alles, was ein Bottanischer Garten nicht sein sollte.
Heute war noch Einkaufen und mal wieder Weekend-Sponsoring der hiesigen Verkehrspolizei angesagt gewesen. Wir sind bei kurz vor Rot (noch eine Sekunde) über die Ampel gefahren – und wurden über drei Optionen aufgeklärt: Gefängnis, Antraben bei Gericht oder umgerechnet CHF 60 ohne Quittung.
Hildegard fliegt heute Abend nach Deutschland und wir fahren morgen weiter nach Murchison Falls.
Oh.
Claudia möchte gerne wissen, wann du Norbert wieder aus dem Gefängnis abholen kannst?
Hihi – er hat bezahlt