Nachdem wir nochmals die Firma von Raj, die Ken-Knit besucht, uns von der Familie verabschiedet hatten und dort auch entsorgen durften, haben wir die 150 km Strecke Richtung Grenze in Uganda, in Angriff genommen. Im Nachhinein hätten wir wohl nicht die Grenze Malaba nutzen sollen. Es war der haarsträubendste und chaotischste Grenzübertritt unsere Afrikareise überhaupt.

Askja vor Ken-Knit in Eldoret

Gut 8 km vor der Grenze begann der LKW-Stau – da kein Wartestreifen für die LKWs existiert, standen diese natürlich auf der regulären Fahrspur, wo sie bis zu zwei Tagen auf Abfertigung warten müssen. Wir liessen uns nicht davon abhalten, langsam an den LKWs vorbeizurollen. In der Nähe des Grenzgeländes kamen die «Fixer» (Personen, die meinen, einem beim Grenzübertritt unbedingt helfen zu müssen) zu Dutzenden auf uns zugerannt. Rasch wurde es mir zu doof – ich stoppte ein vorbeikommendes Patrouillen-Fahrzeug der Grenzwacht Kenia. Nach kurzem Gespräch geleiteten die beiden Grenzer uns zur Ausgangskontrolle in Kenia, direkt zu dem diensthabenden Offizier, der uns in Windeseile «abgefertigt» hatte. Und kaum aus dem Büro, standen schon wieder die Fixer da. Kurzum haben wir uns an einen Polizisten auf der Uganda-Seite gewandt, der uns wieder zur richtigen Stelle führte und dabei die LKWs, die sich kreuz und quer stauten, so auseiandern trieb, damit wir durchfahren konnte. Leider verlor einer der LKW die Geduld und touchierte uns am Heck links (mit Epoxid konnten wir das ganze ausbessern). Und nach einigen weiteren Minuten (total 2.5 Stunden), waren wir auch durch den Zoll in Uganda und durften nun offiziell Uganda bereisten.

Unser erstes Ziel war die Quelle des weissen Nils. Wir sind zum Camp Nile River Explorers in Jinja gefahren, wo wir sehr spät aber gut angekommen sind.

Unser Platz im Camp Nile River Explorers

Am weissen Nil

Dort haben wir uns zwei Tage eingerichtet und auch die Quelle des weissen Nils in der Nähe von Jinja besucht. Sie liegt nahe dem Austritt des Weissen Nils an der Küste des Viktoriasees.

Das Denkmal von Mahatma Gandhi in Erinnerung an all seine Taten und an die vier Haupttugenden: Gewaltlosigkeit, Wahrheit, Liebe und Brüderlichkeit. Gemäss einem Wunsch wurde ein Teil seiner Asche an dieser Stelle in den weissen Nil gestreut.
An der Nil-Qulle

Der Weisse Nil ist einer der beiden Hauptquellflüsse des Nils. Er hat seine Quellen in den Bergen von Ruanda, Burundi und teils in Tansania. Er durchfliesst nach dem Verlassen des Victoriasees Uganda und den Südsudan und vereinigt sich bei Khartum im Sudan mit dem Blauen Nil zum Nil.

Der Weisse Nil erhält sein Wasser aus den immerfeuchten Tropen Mittelafrikas und zu einem geringen Teil über den Sobat auch aus den wechselfeuchten Tropen Ostafrikas. Der Weisse Nil hat gegenüber dem Blauen Nil ein mehr als fünfmal so grosses Einzugsgebiet und mit rund 3’800 Kilometern eine mehr als 2,5-fache Länge und wird deshalb trotz der im Sudan geringeren Wasserführung meistens als eigentlicher Nil angesehen. Zwischen dem Victoriasee und Khartum (Hauptstadt des Sudan) hat er eine Länge von 2870 km. Sein Quellfluss oberhalb des Victoriasees ist noch einmal fast 900 km lang.

Der Victoriasee liegt auf dem Gebiet der Staaten Tansania, Uganda und Kenia. Er wurder nach der britischen Königin Viktoria benannt und ist der drittgrösste See und der flächenmässig zweitgrösste Süsswassersee der Welt. Er ist rund 1.5 mal grösser als die Schweiz. (Quelle Wikipedia)

Heute sind wir Richtung Westen von Uganda gefahren, kurz vor Fort Portal – morgen werden wir die letzten 80 km in Angriff nehmen, die wir aufgrund der vielen Schlaglöcher und einsetzender Dunkelheit nicht mehr gefahren sind.

Überall roter Staub vom trockenen Sandboden – dieser puderfeine Staub dringt überall herein.

 

Die Fotos sind eher dürftig ausgefallen – aber mehr dann wieder beim nächsten Blog.

22.07. – 24.07.2023: Ein haarsträubendes Grenzerlebnis und an der Quelle des Weissen Nils