Nach der tierreichen Maasai Mara und den wunderbaren Tiersichtungen haben wir die Landschaft von Kenia genossen und sind dabei von der Süd- auf die Nordhalbkugel gefahren.

Da wir den Hell’s-Gate-Nationalpark besuchen wollten, haben wir uns in der Sanctuary Farm am Naivashasee einen schönen Campingplatz gesucht. Der Campingplatz liegt inmitten von Zebra- und Gnuherden, Impalas und vieles mehr.

Unser Stellplatz auf der Sanctuary-Farm
Gnu

Wasserböcke
Zeichen der Überflutung des Naivashasee

Pelikane

Der Hell’s-Gate-Nationalpark (Höllentor-Nationalpark) ist im Süden des Naivashasees und liegt im Maasai-Gebiet. Der 68 km² umfassende Park liegt im Grossen Afrikanischen Grabenbruch auf einer Höhe von etwa 1’500 m über dem Meeresspiegel. Der Park ist vor allem für seine landschaftliche Schönheit bekannt, hat aber auch einiges an Tieren wie Büffel, Zebras oder Giraffen. Da es keine Raubtiere gibt, kann der Park auch mit dem Velo oder zu Fuss erlebt werden. Die Hauptattraktion wäre die Hell’s Gate-Schlucht. Da sich aber die Maasai, welche die Führungen in der Schlucht machen, und die Parkverwaltung im Moment über gewisse Punkte uneinig sind, wurde die Schlucht kurzerhand geschlossen. Am Rande der Schlucht stehen zwei vulkanische Säulen, Fischer’s Tower und Central Tower. Der gesamte Park ist ein grosses Geothermie-Gebiet, in welchem auch drei grosse Kraftwerke stehen und der Landschaft ihren Reiz nehmen.

Fisher’s Tower

Hell’s Gate

In Blickkontakt mit den Büffeln
Geothermie
Geothermie-Werk

Akazie

Ein kleiner Exkurs zum «Grossen Afrikanische Grabenbruch oder African Rift Valley»: dieser besteht aus einer Abfolge von divergenten (sich auseinanderbewegende) Erd-Platten. Weltweite Erkundungen der Meeresböden führten zu einer neuen Erdkarte, die mehrere Platten zeigt, die sich wie Puzzleteile ineinanderfügen. Dies sind die sogenannte tektonischen Platten. Insgesamt gibt es 7 Hauptplatten und mehrere kleine Platten. Die grössten sind die Pazifische und Antarktische Platte, die Nord- und die Südamerikanische Platte, die Afrikanische, die Eurasische und die Australische Platte. Das Rote Meer ist durch die Abspaltung der Arabischen Platte von der Afrikanischen Platte während der letzten 35 Millionen Jahre entstanden. Es wird angenommen, dass sich von der Afrikaplatte entlang des Grabenbruches eine neu entstehende Platte abtrennt, für die die Bezeichnung Somaliaplatte verwendet wird.

Am 17.7. sind wir weiter durch das Rift Valley Richtung Nyahururu Falls oder auch Thomson’s Falls gefahren und haben dabei die Südhalbkugel verlassen (und noch einige Strassenszenen mitgenommen. Die gleichnamige Stadt Nyahururu oder Thompson’s Falls (abgeleitet vom Naasai-Name Naiurru-ur = Wasserfall) war die letzte Stadtgründung um 1900 durch weisse Siedler und ist gleichzeitig auch mit 2’360 m ü.M. die höchstgelegenste Stadt in Kenia.

Ziegentransport
Höher als Breit

Überquerung des Äquators von der Süd- auf die Nordhalbkugel

Aussicht ins Rift Valley

 

Der Wasserfall hat eine Fallhöhe von 74 m. Der Wasserfall ist umgeben von einem schönen Regenwald, der allerdings aufgrund einer neuen Lodge teilweise weichen musste. Wir sind am 18.7. mit unserem Guide Dida die Fälle runtergestiegen (170 Stufen runter und wieder hoch).

Eine dicke Liane (also nicht Claudia)
Unser Guide Dida

Bushaltestelle (leider kommt kein Bus)

Spielgeräte in Thompson’s Falls

Unser Platz für die Nacht war auf dem schönen Camping-Platz der im Kolonialstil erbauten Thompson’s Fall Lodge.

Unser Campingplatz an der Thompson’s Lodge

Kunstwerk mit Weinflaschen
Thompson’s Fall Lodge
Covid ist noch nicht ganz abgeschlossen

Nach dem Besuch der Wasserfälle sind wir weiter Richtung Lake Bogoria gefahren. Wir hatten mit der C51 eine vermeintlich durchgängig geteerte Strasse gewählt, die sich aber nach 30 km für die restlichen 70 km als ungeteert erwies. Landschaftlich sehr schön, aber ebenso holprig, steinig und ziemlich anspruchsvoll.

Und einer passt immer noch auf das Motorrad

Scheiss Schwellen – der Killer für jedes Fahrzeug

Die Vision und die Mission sind beeindruckend

Grosser Termitenhügel

Die angebliche Teerstrasse C51
Wüstenschiff (Dromedar)

Grosse Schildkröte

Für die nächsten zwei Nächte haben wir uns den Campingplatz des Lake Bogoria Spa Resorts ausgesucht. Auf dem Camping-Platz hatte es Strausse, Marabu-Störche, störende Meerkatzen (kleine Affen) und Ibisse.

Auf dem Campground von Lake Bogoria Spa Resort

Marabustorch (einer der hässlichen Fünf) im Anflug auf sein Nest

Am 19.7. (Geburtstag von Claudia) sind wir an den Lake Bogoria gefahren. Der Bogoriasee ist ein stark alkalischer Natronsee im östlichen Teil des Ostafrikanischen Grabens. Der Eintrittspreis war mit US-$ 50 pro Person und nochmals gut 10 für ein kleines Auto (wir sind mit dem Toyota Hilux von Hildegard reingefahren) doch sehr fürstlich um nicht zu sagen mehr als nur überteuert. Der See hat eine Länge von 17,3 km und eine maximale Breite von 3,8 km. Die Wassertemperatur beträgt stellenweise bis zu 70 °C. Der See ist (war) bekannt durch seinen Vogelreichtum, v.a. Flamingos, Antilopen, wie der grosse Kudu, sowie seine zahlreichen Geysire und Thermalquellen. Seit 2010 bis 2020 ist der Wasserspiegel stark gestiegen, was aber nichts mit Klimaerwärmung zu tun hat, sondern mit grosser Wahrscheinlichkeit mit den Verschiebungen der tektonischen Platten im Rift Valley. Allerdings sind aufgrund des Anstiegs des Wasserspiegels die Geysire und Thermalquellen verschwunden. Einzig was noch geblieben ist sind die «Hot Springs», welche den Touristen als wunderbarer Ort zum Eierkochen verkauft wird (ist leider eine Müllhalde).

Auch die Antilopen sind nicht mehr am Lake Bogoria, da die Maasai ihre Viehherden durch das Reservat treiben. Aber – die Flamingos haben wir gefunden und waren sehr beeindruckt über die Menge an Tieren (Gestank und Lärm waren natürlich auch besonders).

Abgestorbene Bäume aufgrund des alkalischen Natronsees

Flamingos so weit das Auge reicht

Im Lake Bogoria Spa Resort haben wir am Abend Claudia’s Geburtstag mit feinem Essen, Geburtstagskuchen, Tanz und Gesang gefeiert.

Am 20.7. sind wir die C51 weiter Richtung Uganda nach Eldoret gefahren, wo wir auf der Naiberi Campsite stehen. Ab Lake Bogoria ist die C51 hervorragend ausgebaut und führt auf über 2’400 m ü. M nach Eldoret, das auf rund 1’600 m liegt.

Rift Valley

Papaya
Aussichtspunkt auf 2’500 m Höhe und fleissigen Früchteverkäuferinnen

Kaffee auf 2’500 m Höhe
Ein Wasserloch irgendwo im nirgendwo

Den heutigen Tag verbringen wir mit Putzen, Blog schreiben, Einkaufen und Besuch der Firma sowie des Tempels zu Ehren der Grossmutter von Raj. Raj ist der indische Eigentümer der Campsite und Inhaber einer grossen Weberei, Immobilien-Firma, Einkaufszentrum Rupa’s Mall.

Näherei

Webstühle

Färberei
Herstellung von Wolle für den Export

Kleiner Ausschnitt aus dem Sortimet von Ken-Knit
Der Tempel der Grossmuter von Raj (der Shah-Familie)

Am 22.7. geht es dann über die Grenze nach Uganda.

16.07. – 21.07.2023: In Hells Gate, zurück auf die Nordhalbkugel nach Thompson’s Falls und an den Lake Bogoria

2 Kommentare zu „16.07. – 21.07.2023: In Hells Gate, zurück auf die Nordhalbkugel nach Thompson’s Falls und an den Lake Bogoria

  • Juli 21, 2023 um 8:28 pm Uhr
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    Vielen Dank für diesen absolut spannenden Blog, der ist so vielseitig und es freut mich dass mit dir der Geburtstag gefeiert wurde . Ich wünsche euch eine gute Erlebnisreiche Weiterfahrt und ( passed uf , viel liebi Grüessli Mams ♥️♥️

    • Juli 22, 2023 um 3:06 am Uhr
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      Danke Mams, war ein sehr schöner Geburtstag .

      Liebs Grüessli

Kommentare sind geschlossen.