Nachdem uns seit dem Kafue Nationalpark die gelbe Motorenwarnlampe begleitet und nicht ausgehen wollte, haben wir zwei Werkstätten in Lusaka aufgesucht. Erst den Mercedes-Spezialist, Carsten Krüger, der mal für Mercedes Southern Cross (offizielle Mercedes Vertretung in Lusaka) und davor für Mercedes in Mainz-Bretzenheim gearbeitet hatte. Inzwischen hat er sich in Lusaka selbständig gemacht und gilt bei Overlandern als die beste Adresse bei Fahrzeugproblemen. Carsten konnte den Fehler mit seinem Diagnosegerät ausgelesen: Differenzdrucksensor – Signal unplausibel. Carsten hatte aber keine Ersatzteile für die Sensoren am Dieselpartikelfilter und ein Ausbau des Dieselpartikelfilters war uns auch zu radikal (auch wenn das dann wohl eine längerfristige Lösung für die noch zu bereisenden Länder sein könnte). Dann sind wir zu Mercedes Southern Cross gefahren, obschon jeder sagt, dass diese mehr als nur unfähig seien. Egal – war unsere letzte Hoffnung, v.a. auch bezüglich Ersatzteil. Aber – die Warnungen haben sich bestätigt: erstens wurden wir gebeten, nicht neben dem Auto zu stehen und den Mechanikern zuzuschauen, dass würde sie nervös machen. War uns aber eigentlich ziemlich egal – wir wollten sehen, was gemacht oder nicht gemacht wird. Nach langem hin und her haben sie dann auch ein Diagnose-Gerät gefunden und waren erstaunt, dass sie den gleichen Fehler ausgelesen haben, den wir ihnen schon genannt hatten. Aber das Ersatzteil ist weder bei Southern Cross noch in ganz Afrika vorrätig. Der Chef-Mechaniker hat dann mal den vermeintlichen Differenzdrucksensor ausgebaut und gereinigt. Er war ganz stolz – gebracht hat es nichts, denn ausgebaut und gereinigt hatte er einen völlig unbeteiligten Temperatursensor. Jä nu – zum Glück gibt es Herr Moser bei der MERBAG in Schlieren. Er hat sofort die Lieferung des Sensors per DHL veranlasst. Wir können das Teil an unseren B&B Lukasa, wo wir im Garten mit Askja campieren, senden lassen. Die Besitzer sind äusserst hilfsbereit und unterstützen uns in dieser Situation hervorragend.

Damit uns die Decke «oder der sonnige Himmel» nicht auf den Kopf fällt, durften wir mit dem Ferrari (Toyota Wish) von Harry, dem Besitzer des Lukasa, ausleihen und sind zum Lake Kariba gefahren, wo wir uns auch den Staudamm näher angesehen haben.

Die Fahrt war sehr abwechslungsreich von der Landschaft, den Häusern, aber auch von den Schlaglöchern her.

Frückte des Baobab-Baums (Affenbrot-Baum), welche als sehr gesund und fettreich gilt. Sie wird für Kosmetika und auch als Pulver z.B. für Getränke, Eis, etc. verwendet.
Die Früchte des Baobabs
Korbware in allen Ausprägungen.

Der Lake Kariba ist der grösste von Menschenhand erbaute Stausee der Welt. Die Kariba-Talsperre (englisch Kariba Dam) ist eine grosse Talsperre in der Kariba-Schlucht des Sambesi entlang der Grenze von Sambia und Simbabwe. Die Talsperre hat eine doppelt gekrümmte Bogenstaumauer aus Beton und wurde zwischen 1955 und 1959 errichtet. Sie ist 128 m hoch und 617 m lang bei 1’032’000 m³ Mauervolumen. Das Fundament ist 24 m dick. Die Grande Dixence Staumauer im Wallis ist mit 285 m Höhe, 695 m Länge und einem Mauervolumen von 5’960’000 m³ um einiges Grösser. Doch die gestaute Wasserfläche des Lake Karibas mit 5’580 km2 ist um ein Vielfaches grösser als der Lac des Dix mit 3,65 km2.

(Quelle Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Kariba-Talsperre )Als der Lake Kariba gefüllt wurde, mussten etwa 57’000 Menschen, die am Sambesi lebten, umgesiedelt werden. Von 1958 bis 1963 siedelten die Wildbehörden Süd- und Nordrhodesiens (Heute Simbabwe und Sambia) ausserdem rund 7’000 Wildtiere aus dem Flutungsgebiet in umliegende Ausweichareale um.

Das in die Jahre gekommene Bauwerk benötigt eine im September 2015 beschlossene Sanierung, die 294 Millionen US-Dollar kosten soll und durch die EU, die Weltbank, die Afrikanische Entwicklungsbank und Schweden finanziert wird. Einerseits quillt der Beton der Staumauer durch chemische Zersetzung, andererseits wurde durch Auskolkung (durch fliessendes Wasser hervorgerufene Vertiefung in felsigem Untergrund) des über die Hochwasserentlastungsanlage stürzenden Wassers das Tosbecken von ursprünglich zehn Meter auf 90 Meter vertieft, was die Fundierung des Bauwerkes gefährdet.

Im Falle eines Dammbruchs wird damit gerechnet, dass sich über 8 bis 10 Stunden die Wassermassen des Stausees in das darunter liegende Tal ergiessen und 3,5 Millionen Menschen in Simbabwe, Sambia, Malawi und Mosambik bedrohen würden.

Die Krone der Staumauer wird für eine regionale Strasse genutzt, auf der der Sambesi überquert werden kann und die beiden Länder Sambia und Simbabwe verbindet.

Hier ist die Auskolkung (durch fliessendes Wasser hervorgerufene Vertiefung in felsigem Untergrund) von 90 m tiefe gut sichtbar. Es ist das mit Wasser gefüllte Loch.

Nach der Besichtigung der Staumauer haben wir es uns im Lake Kariba Inns gemütlich gemacht. Eine grosse Hotelanlage mit schönem Garten, etwas «rustikalen» Zimmern, aber der ideale Ort, um ein Wochenende abseits der Hauptstadt zu verbringen.

Das Lake Kariba Inns

Fischerbote

Seit heute, 08.05. wissen wir, dass der Differenzdrucksensor nicht wie angekündigt gegen heute Abend eintrifft, sondern erst morgen, 09.05. Dann ist es halt so – ändern können wir nichts. Wir hoffen, dass der Einbau die Motorenwarnleuchte verschwinden lässt und wir unsere Reise in den South Luangwa Nationalpark fortsetzen können.

 

04.05. – 08.05.2023: In Lusaka auf ein Ersatzteil wartend – Wochenende am Lake Kariba

2 Kommentare zu „04.05. – 08.05.2023: In Lusaka auf ein Ersatzteil wartend – Wochenende am Lake Kariba

  • Mai 9, 2023 um 4:20 am Uhr
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    Oh – die Tücken der Technik. Wir drücken die Daumen, das dies bald behoben werden kann.
    Liebe Grüsse.
    Dani

    • Mai 9, 2023 um 4:45 am Uhr
      Permalink

      Danke – im Moment zickt DHL .

      Liebs Grüessli

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