Am 08.11. haben wir nochmals bei Frau Koch auf der Farm Tiras in den Tiras-Bergen übernachtet, da diese für uns perfekt am Weg lag und der Stellplatz auf der Tiras-Farm einer der schönsten Plätze auf unserer Reise war. Am nächsten Tag sind wir die D707 Richtung Sossousvlei gefahren – aber da die Strasse in so starkes Wellblech hat, haben wir in Betta übernachtet.

Campingplatz Betta

Die D707 ist landschaftlich eine der schönsten Strassen, die wir in Namibia gefahren sind; sie führt entlang der Tiras-Berge, durch imposante Wüstenlandschaften, entlang roter Sanddünen, Orix-Herden – ein Traum (die Wellblechpiste ist ein Albtraum – aber die Landschaft hat dies mehr als entschädigt).

Endlose Weiten – die D707 verschwindet am Horizont
Ein „Schmankerl“ der Wellblechpiste.

Wilde Kürbisse (nicht essbar)

Am 10.11. sind wir nach Sossousvlei, resp. Sesriem gefahren, wo wir für zwei Nächte einen guten Campingplatz im Sesriem Oshana Camp, im Sossousvlei-Park, hatten. Der Vorteil ist, dass man eine Stunde vor Sonnenuntergang bereits in den Park fahren kann, was 05.00 Uhr hiess.

Zebras kurz vor der Sossousvlei

 

Unser Campingplatz in Sesriem

Am 11.11. (Fasnachtsbeginn leider ohne uns in Wohlen) sind wir um 05.00 Uhr in den Park gefahren und direkt Richtung Sossousvlei. Die am meisten angefahrene Düne 45 (45 Kilometer vom Parkeingang entfernt), haben wir links liegen gelassen und rauschten die 60 km bis zum 4×4-Parkplatz durch. Das Sossusvlei ist eine Salztonpfanne mitten in der Namibwüste. Umrandet ist das Vlei (Afrikaans für Pfanne) von über 300 m hohen orangeroten Sanddünen. Es ist das Ende des Tsauchab Flusses, welcher ursprünglich bis in den Atlantik floss. In sehr guten Regenjahren fliesst das Wasser manchmal noch bis ins Sossusvlei.

Wir sind mit unserem Fahrzeug direkt ans Ende gefahren auf den 4×4-Parkplatz. Das es aber eine sehr sandige Strecke ist, mussten wir mitten drin nochmals ziemlich Luft ablassen, um nicht stecken zu bleiben. Als erstes sind wir zum Parkplatz der Deadvlei gefahren. Zuerst sind wir auf die „Big Daddy Düne“ hochgekraxelt. Es war eine ziemliche Anstrengung, zwei Schritte vor und einer zurück. Keuchend kamen wir gegen 07.15 Uhr oben an. Als Big Daddy und Big Mama werden die beiden grössten Dünen in der Umgebung des Sossusvlei und Deadvlei bezeichnet. Big Daddy soll eine Höhe von 325 bis 380 m haben, Big Mama soll eine Höhe von rund 662 m haben.

Sieht nicht so tiefsandig aus – war es aber.

Auf der Big Daddy-Düne
Auf der Big Daddy-Düne

Das Runterlaufen oder bessern -rutschen ging dann schneller und so hatten wir Zeit, die Deadvlei zu bewundern, ehe die riesen Touristenmassen kamen. Charakteristisch und namensgebend für die Deadvlei sind die vielen abgestorbenen Kameldornbäume. Aufgrund der extremen Trockenheit verrotten sie nur sehr langsam und sind deshalb bis heute erhalten. Sie geben ein wunderbares Fotomotiv – und am Morgen sind die langen Schatten besonders beeindruckend.

Norbert im Foto-Rausch 😉

Trockener Salzton

Durch den Wind geformte Wellen auf der Sanddüne

Anschliessend sind wir weiter zur eigentlichen Sossousvlei gefahren, wo wir gemütlich gefrühstückt haben, mit Blick auf die Big Mama Düne.

Unser Frühstücksplatz mit Blick auf die Big Mama Düne

Das Sossousvlei

Wilde Kürbise am Busch

Düne 45

Der Sesriem-Canyon, den wir am 11. nachmittags erkundet haben, ist ein Canyon des Tsauchab-Riviers in Namibia. Der Tsauchab hat den etwa ein Kilometer langen und bis zu 30 Meter tiefen Sesriem-Canyong in das Sedimentgestein hineingefressen. Der Canyon wird auf rund 5 Millionen Jahre geschätzt. Der Name Sesriem ist Afrikaans und heisst „Sechs Riemen“, da die ersten Siedler der Dorslandtrekker sechs Riemen, die sie aus Fellen von Oryx-Antilopen schnitten, aneinanderknüpfen mussten, um hier Wasser schöpfen zu können. Der Canyon führt unregelmässig Wasser – wie wir da waren, war alles ausgetrocknet.

Der Sesriem-Canyon

Am Abend haben wir einen lieben Überraschungsbesuch bekommen: Christel und Peter, die mit uns auf der Seidenstrasse waren, sind mit Seabridge und Mietmobilen in Afrika unterwegs und zufälligerweise am 11.11. in Sossousvlei angekommen. Bei einem gemütlichen Apéro haben wir „geschnackt“, wie Christel auf Norddeutsch sagt.

Am 12. sind wir eine lange Strecke Richtung Windhoek gefahren. Wir haben im Lake Oanob Resort übernachtet, das am Oanob-Staudamm liegt. Eine tolle Anlage und ein sehr sympathisches Besitzerpaar, Helena und Christian. Wir sind erst um 19.30 Uhr angekommen und wurden durch den Nachtwächter empfangen. Er war schon ganz nervös, da er uns unbedingt zu den Besitzern bringen musste. Grund war, dass Helena Schweizerin ist. Als wir im Haus ankamen, wurden wir von Helena, Claudia, Vanessa und Christian herzlich begrüsst. Die Damen waren Schweizerinnen, die entweder im Resort arbeiten, resp. für eine NGO und Christian ist Namibier. Es wurden rasch zwei Stühle rangerückt und zwei Weingläser hingestellt – der Willkommensapéro war perfekt.

Lake Oanab Resort

Am 13. sind wir die restlichen 90 km nach Windhoek gefahren, wo wir nun die Zeit verbringen werden mit Auto ausräumen, putzen und am 17. wird das Auto eingestellt und wir fliegen zurück in die Schweiz. Somit ist dies der letzte Blogbeitrag aus Afrika für 2022.

Unser Platz im Urban Camp für eine Nacht

 

 

08.11. – 13.11.2022: landschaftlich traumhafte D707 in das Sossousvlei und nun in Windhoek

6 Kommentare zu „08.11. – 13.11.2022: landschaftlich traumhafte D707 in das Sossousvlei und nun in Windhoek

  • November 14, 2022 um 8:22 am Uhr
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    Das ist eine ganz besonders spannende Landschaft und so vielseitig , die riesigen Sanddünen sind bestimmt nicht zu unterschätzen , könnte mir vorstellen dass hier im Sand Menschen oder Tiere verschwinden können . Vielen Dank , dass ihr uns mitgenommen habt auf eure spannende Reise , wünsche euch viel Glück und alles Gute zur Vorbereitung eurer Heimreise und dass die Askja gut aufgehoben ist während eurer Abwesenheit . Freue mich riesig auf eure Heimkehr , herzliche Grüsse Mams

    • November 14, 2022 um 8:26 am Uhr
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      Danke Mams – wir freuen uns auch, bald wieder in der Schweiz und bei euch zu sein.

    • November 14, 2022 um 11:48 am Uhr
      Permalink

      Sali zäme
      Vielen Dank, dass ich durch eurem Blog eure Reise mitverfolgen konnte. Sehr eindrücklich habt ihr mir diesen Teil von Afrika näher gebraucht. Und ich bin eigentlich sehr froh, dass Norbert manchmal ein Fotrausch hat, dadurch konnten wir seine tollen Bilder geniessen.
      Ich wünsche euch eine gute Heimreise, freue mich euch wieder zu sehen und jetzt schon auf den nächsten Blog im April.
      Liebe Grüsse
      Dani

      • November 14, 2022 um 7:00 pm Uhr
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        Hallo lieber Dani,

        es war uns eine Freude, Dich als Mitreisender zu haben. Ich bin auch froh, dass Norbert des öftern im Fotorausch ist ;-).

        Wir freuen uns, Euch wieder zusehen.

        Herzliche Grüsse, auch an Claudia
        Norbert und Claudia

  • November 18, 2022 um 4:23 pm Uhr
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    Liebe Claudia
    Lieber Norbert

    Vielen herzlichen Dank für die tollen Fotos und die dadurch ausgelösten Erinnerungen! Ich habe viel lieber einen „Landschaftsrausch“, als einen „Bierrausch“. Dies umso mehr, weil ich hier auf dem Bürostuhl die Hitze von Namibia nicht ertragen muss.

    Alles Gute, franz

    • November 19, 2022 um 4:17 pm Uhr
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      Hallo lieber Franz

      sehr gerne – denke, dass es bei Dir viele Erinnerungen ausgelöst hat. Nächstes Jahr geht es weiter. Unser WoMo steht hoffentlich gut unter – auf jeden Fall haben wir einen guten Eindruck, dass es an diesem Ort bestens klappt. Herzliche Grüsse Euch, Claudia und Norbert

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