Am 30.10. sind wir in Swakopmund aufgebrochen und erst nach Walvis Bay, durche eine beeindruckende Allee von Palmen gefahren um Flamingos zu sehen.
Kurz nach Walvis Bay sind wir auf die C14 gestartet und immer über starkes resp. sehr starkes Wellblech durch oder. entlang dem Namib Naukluft Nationalpark gefahren und haben die unbeschreiblich schöne Landschaft genossen.
Da wir auf diesen Pisten nicht mehr als 25 – 30 km/h fahren – manchmal auch weniger – brauchen wir entsprechend Zeit. Wir wollen einfach unserem WoMo nicht zu viel zumuten. Der Vorteil ist, wir sehen mehr und können auf ganz vielen tollen Guest Farms übernachten.
Am 30.10. haben wir auf der Gäste Farm Rostock-Ritz übernachtet. Der Camp Ground liegt rund 7 km von der Gästefarmentfernt – alles sehr spartanisch aber mehr als ausreichend. Die Dusche musste, sofern man sie verwenden möchte, erst mal einfeuern. Eine sogeannte Donkey-Shower. Auf dem Weg aus dem Farmgelände wurden wir von grazilen Orix begrüsst.
In Solitaire haben wir Diesel getankt und den kleinen Ort mit den Autowracks besichtigt.
Später ging es auf die C19, die uns mit weiteren schönen Eindrücken in die Elegant Desert Lodge brachte. All diese Plätze haben meist einige Camping-Plätze, wo wir ideal stehen können.
Am 31.10. wollten wir uns unbedingt das Schloss Duwisib ansehen, dass vom sächsischen Artillerie-Offizier Hansheinrich von Wolf erbaut wurde. Während des Hererokriegs als Schutztruppen-Offizier war er mit der Absicht nach Südwestafrika (heute Namibia) gekommen, sich auf Dauer im damaligen Deutsch-Südwestafrika niederzulassen um ein Gestüt zu gründen, nachdem er 1907 während eines Heimaturlaubs eine vermögende Amerikanerin geheiratet hatte. Er erwarb die Farm Duwisib und liess auf ihr 1908 durch den in der Kolonie angesehenen Burgen-Architekten Wilhelm Sander (dem Erbauer der Schwerins-, Heinitz- und Sanderburg in Windhoek) das Schloss nach historischem Vorbild bauen. Er und seine Gattin wohnten nur drei Jahre in diesem Schloss. 1914 kämpfte er für Deutschland im Ersten Weltkrieg, in dem er auch 1916 fiel. Seine Frau kehrte erst in die Schweiz, dann nach USA zurück. Die Burg ging in den 70er Jahren an den Staat zurück, welche diese zur Verwaltung an Namibia Wildlife Resorts (NWR) übergab. 2014 wurde die Burg stilvoll renoviert und einige Gästezimmer eingerichtet. Heute zerfällt diese still und leise vor sich hin.
Wir sind über ganz viele, wenig befahrene Nebenstrassen (nein – kein Teer) gefahren und haben einfach die Landschaft genossen. Direkt neben dem Schloss Duwisib gibt es die private Gästefarm Duwisib, wo wir mit Blick auf das Schloss stehen konnten.
Am 1.11. sind wir die C13 und C27 Richtung Tirasberge gefahren. Die Tirasberge (gemäss Wikipedia) sind Schnittpunkt von vier verschiedenen Landschaften: Von Norden und Nordosten verschmelzen die Tirasberge mit der bergigen Landschaft des Rooirand (Rotrand) und den nördlich anschliessenden Tsarisbergen, von Westen und Südwesten bilden die roten Dünen der Neisibfläche und Homs-Hochebene den Kontakt zum Namib-Naukluft-Nationalpark und den Ausläufern der Namib-Wüste. Richtung Südosten grenzen die Tirasberge an eine Savannen- und Sukkulentensteppe, die auch antike Felszeichnungen von Buschmännern (San) aufweist. In der daran anschliessenden Kurzstrauchsavanne wird Viehzucht, vor allem mit Rindern, betrieben. Hier übernachteten wir auf der Gästefarm Tiras. Da fanden wir einer der besten wenn nicht den beste Camp-Platz unserer Namibiareise. Die Besitzerin der Farm begrüsste uns sehr herzlich und hat uns noch einiges über das Leben der weissen Farmer hier in Namibia erzählt. Wir haben einige Male leer geschluckt, wiederholen sich die Erzählungen doch überall, egal ob Südafrika, Botswana oder hier in Namibia. Wir wollten auf keinem Fall hier leben, schon gar nicht wenn wir Kinder hätten. Mit einer umfassenden Informationsmappe über das Gelände sind wir später auf unseren Camping-Platz gefahren. Ein wunderschöner Platz im Nichts mit eigener Dusche und eigenem WC, mehreren Sitzgelegenheiten und einfach viel Charme. Wir kamen uns vor wie „Out of Africa“.
Heute Morgen wurden wir von Christian, dem Farm-Mitarbeiter an verschiedene interessante Punkte des riesigen Farmgeländes (12’000 Hektar) gefahren.
Nach einem ausgiebigen Frühstück im Anschluss an die Besichtigungstour sind wir weiter Richtung Lüderitz gefahren, natürlich nicht, ohne einige Fotos zu schiessen.
Die nächsten zwei Nächte verbringen wir auf dem Shark Island Camp mit Blick auf den Atlantik. Diese Campsite wird ebenfalls von NWR verwaltet.
Heute haben wir uns Lüderitz ausgiebig angesehen. Der portugiesische Seefahrer Bartolomeu Diaz landete 1487 auf der Suche nach dem Seeweg nach Indien als erster Europäer in der Bucht. Er hinterliess nur ein Steinkreuz, die Bucht nannte er Angra Pequena – kleine Bucht. Lüderitz ist benannt nach dem Bremer Tabakhändler Adolf Lüderitz. Im Mai 1883 landete sein Vertrauter Heinrich Vogelsang in der Bucht Angra Pequena und kaufte das Land für Lüderitz vom Häuptling der Bethanier ab. Lüderitz wollte das allgemein als wertlos angesehene Land (reine Wüste und Felsen) um die Bucht erwerben, weil er hoffte, dort Bodenschätze zu finden. Von vielen wird Lüderiz heute immer noch Lüderizbucht genannt. Die Regierung der Region um Lüderitz entschied vor einigen Jahren, die Stadt in ǃNamiǂNûs (Klicklaut-Sprache) umzubenennen. Dies wurde jedoch von allen Einwohnenden, unabhängig der Herkunft und Hautfarbe, abgelehnt. Sie alle haben sich auf die Bezeichnung „Die Buchter“ geeinigt, was nicht für Begeisterung in den Regierungsetagen sorgt.
Eigentlich haben wir uns von Lüderitz etwas anders vorgestellt, ähnlich Swakopmund: eine kleine Stadt mit schmucken Häusern, die zum Flanieren einlädt. Aber es ist eher enttäuschend. Es gibt viele historische Gebäude, die von den Deutschen zwischen1904 bis 1911 erbaut wurden, aber davon sind nur wenige gut erhalten. Vieles ist am Zerfallen – da nützt es auch nichts, wenn es heisst, „die Bewohner haben begonnen, sich ernsthaft für die touristische Entwicklung des Ortes zu engagieren“. Auch wurden wir immer wieder vor der hohen Kriminalität gewarnt – schade, aber es war trotzdem beeindruckend.
Ein wahnsinnig vielseitiger Blog , von einem Kontrast zum andern , das Auffallende ist diese deutsche Beschriftung , da habt ihr und die Askja die guten Strassen doppelt geschätzt , wünsche euch noch spannende Momente , freue mich riesig auf den 18. Nov. und sende euch ganz herzliche Grüsse und eine feste Umarmung .
Hallo Mams,
Danke – ja, auch Lüderitz ist eine deutsche Gründung.
Wir freuen uns auch sehr auf den 18.
Kuss
Toll. Wieder eine ganz andere Gegend. Spannend zu lesen.
Liebe Grüsse aus Ulu.
Danke – liebe Grüsse nach Ulu zurück aus Aus