Am 23.10. besuchten wir ein Himba-Dorf in der Nähe von Kamanjab. Die Himbas sind Jäger und Sammler. Ihre Dörfer werden mit Ästen eingezäumt, um ihr Dorf abzugrenzen und sich zu schützen. In der Mitte des Dorfes liegt zudem ein kleiner abgezäunter Bereich, in dem über Nacht das Vieh untergebracht wird und ein Feuerbereich, der den Ahnen gewidmet ist und eine grosse Bedeutung im Leben der Himba hat, das sogenannte heilige Feuer. Die Stammesführerschaft wird in der Familie vererbt – diese wird immer an den ältesten Sohn weitergegeben.Ein Himba-Mann kann soviele Frauen haben, wie er Kühe hat (so wurde uns erzählt). Eine Frau ist 5 Kühe wert. In dem von uns besuchten Dorf gab es 4 Männer und 19 Frauen und gut 30 Kinder. Der Wohlstand eines Himbadorfes ist gleichgesetzt mit der Anzahl Ziegen, Schafe und Kühe.

Der Stammesführer

Das Himbadorf

In diesem Topf wird der Pape (Maisbrei) gekocht. Dieser wird zum Frühstück und Abendessen gegessen.
Anhand des Fussschmuckes lässt sich bestimmen, ob eine Frau schon ein oder mehrere Kinder hat. In diesem Fall hat die Himba-Frau ein Kind, was durch den Holzstab gezeigt wird. Hat sie kein Kind, fehlt der Stab, hat sie zwei oder mehr Kinder, hat sie zwei Holzstäbe.

Die Himba-Frauen haben uns gezeigt, wie sie die morgendliche und abendliche Körperpflege machen – für uns alles sehr ungewohnt. Da die Himbas sich meist in sehr trockenen Gebieten aufhalten, ist das Wasser sehr spärlich. Deshalb ist auch die Körperpflege aufwändig: Zuerst „räuchern“ sie sich mit Kräutern, Weihrauch und Stroh ein, damit der Schweiss rauskommt. Für die Körperflege, zum Schutz gegen Sonne und Ungeziefer, streichen sie eine rötliche Paste ein. Sie gewinnen den Farbstoff für die Creme aus kirschroten bis rotbraunen Ocker-Steinen, die sie in Felshängen abschlagen und auf einer Felsplatte zu Pulver verreiben. Dieses Pulver wird mit dem Harz eines Strauches parfümiert, der zu den Weihrauchgewächsen zählt und ätherisches Öl enthält. Dem Pulver mischen sie noch die zerriebene Rinde eines Myrrhenstrauches bei, verschiedene Kräuter und Ziegenfett bei.

Körperhygiene

Der Kleine wurde während der Körperhygiene mit Pape ruhig gestellt 🙂

Die Haarpracht, aus welcher man auch den sozialen Status eines Mädches resp. Frau ableiten kann, hat uns immer sehr beeindruckt: Unverheiratete Mädchen tragen ihr Haar in zwei zur Stirn gerichteten Zöpfen. Sie fallen über die Augen nach vorn und können bis zum Mund reichen. Die Zöpfe verheirateter Frauen werden mit den Haaren ihrer Brüder verlängert. Auf dem Scheitel schmücken sie sich je nach Status mit einem Krönchen aus Ziegenfell, dem Eremba. Das Flechten der Haare und Ummanteln der Zöpfe mit der ockerroten Paste aus Butterfett kann bis zu sechs Stunden dauern – diese Haarpracht bleibt und wird nicht mehr entfernt.

Zum Schluss wurde wir natürlich „eingeladen“ noch das von ihnen erstellte Kunsthandwerk zu bewundern und v.a. zu kaufen.

So werden die Kinder getragen.

Danach ging es weiter in Richtung Spitzkoppe, allerdings mit einem Zwischenstopp resp. Übernachtung in Usakos auf einem Camping-Platz, der noch nicht existiert. Wir durften uns aber vor ein Chalet stellen, wo wir Dusche und WC sowie Strom nutzen durften. Obschon der Camping-Platz noch nicht besteht, stand die Bar und der Swimmingpool schon. Ein toller Platz.

In Usakos

Hier wird Holzkohle hergestellt

Am nächsten Tag sind wir weiter Richtung Spitzkoppe gefahren, welche fast 700 Millionen Jahre alt ist. Die Spitzkoppe ist ein Inselberg resp. eine Berggruppe, welche aus der grossen Namib-Wüste herausragt. Die „grosse“ Spitzkoppe ragt 1’728 m über dem Meeresspiegel empor (wobei hier die Namibwüste gut 1’000 Meter über Meer liegt). Aufgrund der markanten Form wird die „grosse“ Spitzkoppe auch als das „Matterhorn Namibias“ bezeichnet. Wir hatten einen tollen Platz (Platz 11B) mit direkter Sicht für den Sonnenuntergang auf die „grosse“ Spitzkoppe. Die Plätze liegen sehr weit auseinander und sind rieisig. Aber – ausser einem Plumpsklo gibt es auf dem Platz nichts – was ihn aber auch so speziell macht.

Campingplatz 11B

Platz 11B

Sonnenuntergang mit Logenplatz

Nachthimmel
Nachthimmel

Die Brücke in der Spitzkoppe

Klippschiefer

Am 25.10. sind wir weiter nach Swakopmund gefahren, wo wir die nächsten 3 – 4 Tage bleiben werden, um uns Swakopmund sowie die Umgebung in Ruhe anzusehen. Wobei der Hauptgrund war, dass an der mittleren Hinterachse ein Schraubenkopf am Rad abgebrochen war. Wir entschieden uns, zur Mercedes Garage zu fahren, wo die Schraube ausgebohrt wurde. Vorsorglich wurden alle weiteren Schrauben an den Rädern geprüft, d.h. rausgeschraubt und wieder neu eingesetzt.

 

 

 

23.10. – 25.10.2022: Von den Himbas zum Matterhorn Namibias, die Spitzkoppe

4 Kommentare zu „23.10. – 25.10.2022: Von den Himbas zum Matterhorn Namibias, die Spitzkoppe

  • Oktober 27, 2022 um 6:18 am Uhr
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    Wow, was für ein toller Sternenhimmel.
    Wieder tolle Bilder.
    Vielen Dank
    Liebe Grüsse aus Ouarzazate / Antiatlas
    Claudia & Dani

    • Oktober 27, 2022 um 2:35 pm Uhr
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      Danke Ihr Lieben, geniesst Marokko

  • Oktober 27, 2022 um 8:12 am Uhr
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    Ein absolut spannender Blog , die Himbas sind wirklich Naturmenschen pur , dass es das noch gibt, das sind schöne Frauen , ich bewundere ihre aufwendige Körperpflege , ihr Immunsystem funktioniert bestimmt viel besser als unseres . Die Gegensätze sind enorm verglichen mit Usakos mit der edlen Mercedes Garage . Ihr habt immer tolle Plätze. Wünsche euch weiterhin viele schöne , spannende Erlebnisse und bis bald, freue mich riesig euch in die Arme zu schliessen Kuss Mams z

    • Oktober 27, 2022 um 2:34 pm Uhr
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      Danke Mams, du hast absolut recht, die Gegensätze sind gross.

      Wir freuen uns auch sehr auf Dich und Burkis

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