Nachdem wir wieder im Oppi-Koppi-Camp in Kamanjab gelandet sind, haben wir auch Internet, um einen Blog zu schreiben. In Namibia gibt es meist nur in den grösseren Ortschaften (die auch dünn gesät sind) und in grossen Camps Internet, deshalb kommen unsere Beträge etwas spärlich.
Am 15.10. sind wir von Kamanjab in die Nähe von Ruacana in die Maringa-Lodge gefahren.
Ab Ruacana begannen die 1’100 km Schotterpiste mit hartem Wellblech. Der Weg führte immer entlang der C43 am Kunene-Fluss entlang, dem Grenzfluss zwischen Namibia und Angola. Es war eine wunderschöne Flusslandschaft. In diesem Gebiet von Kaokoland, leben viele Himbas, welche zu den wenigen letzten Halbnomaden Namibias zählen. Da auf der ganzen Strecke immer wieder gebettelt wurde (von Jung und Alt), hatten wir etwas die Lust verloren, dieses Volk näher kennen zu lernen (werden wir aber noch nachholen). Wir bis zu den Epupa-Fällen zweimal die unschöne Situation, dass jugendliche Himbas mit Steinen nach uns geworfen hatten resp. mit Macheten auf das Auto zurannten. Bis anhin kannten wir solche Situation nur aus dem Anti-Atlas in Marokko.
Die Epupa-Fälle (Epupa bedeutet „fallendes Wasser“) sind zwar mit 40 m Fallhöhe nicht so spektakulär wie die Victoria-Fälle, aber sie haben ebenfalls ihren ganz besonderen Reiz. Und aufgrund des immer Wasserführenden Kunene ist Epupa eine schöne fruchtbare Oase. Im Omarunga Epupa Falls Camp haben wir zwei entspannte Tage verbracht mit Marsch zu den Fällen und ins Dorf Epupa.
Wir hatten erfahren, dass es in Epupa eine Bäckerin gibt. Dort konnten wir Brot kaufen. Im lokalen Laden wollten wir noch einige Tomaten kaufen, was aber nicht ging. Dafür kannte der Eigner jemand, der einen Garten hatte. Schnell wurde uns ein junger Mann zur Seite gestellt, der den Auftrag hatte, uns zum „alten Mann“ zu führen, der den Garten am Kunene-Fluss hat. In diesem Garten konnten wir uns die Tomaten pflücken.
Am 18.10. sind wir weiter nach Opuvo, ein etwas grösserer Ort im Kaokoveld gefahren, wo wir in der Kaoko Mopane Lodge einen schönen Abend mit einigen lokalen Originalen an der Bar genossen. Wir mussten unzählige Male mit Mango-Schnaps auf unsere Ankunft anstossen.
Am nächsten Tag ging es weiter nach Sesfonteine, in welchem noch ein altes Fort der Deutschen Schutzmacht steht, das heute ein Hotel ist mit einem nicht mehr existierenden Camping-Platz (alles verfallen – keine Toiletten oder Dusche). Da wir Dusche und WC an Bord haben, konnten wir auf dem Gelände des früheren Camping-Platz stehen. Da sich die deutschen Schutztruppen selber ernähren mussten, hatten diese wunderschöne Gärten angelegt und auch Dattelpalmen gepflanzt. Heute verwahrlost alles vor sich hin – der neue Eigentümer kassiert nur noch Geld, ohne Leistung. Schade – es wäre eine wunderschöne Anlage. Eine kleine Anekdote: Wir wollten einen Tagesausflug mit dem hoteleigenen Guide ins Hoanib-Tal machen, wo es die Wüstenelefanten geben soll. Mit dem Guide und der Dame, die uns empfangen hatte, war schon alles geklärt und besprochen. Da marschierte eine weitere Dame, wohl die Chefin auf, und verkündete, dass wir nur zwei Gäste seien, sie aber nicht fahren würden, wenn es nicht mind. drei sind. Aber wir können ja einfach für drei bezahlen, was wir genau nicht bereit waren. Von wirtschaftlichem Denken war da keine Spur: am Schluss hatte sie gar keine zahlenden Gäste und wir sind nach nur einer Nacht abgereist, wo wir sonst zwei geblieben und bezahlt hätten. Jä nu – selber schuld.
Das nächste Ziel war Palmwag im Damaraland, das Land der Damara. Die Damara sind eine er ältesten Besiedler des südlichen Afrikas. Fragt man einen Damara, wo er zu Hause ist, sagt er nicht Namibia, sondern Südwest-Afrika. In Palmwag verbrachten wir zwei Tage in der Palmwag Lodge, wo wir am 21.10. einen wunderschönen Ausflug mit Nelson, auch ein Damara, in die Palmwag-Konzession (privates Schutzgebiet) machten. Das Damarland ist eine sehr trockene Steinwüste mit vielen Tafelbergen und beeindruckender Vegetation. Eigentlich wollten wir Wüstenelefanten sehen, doch unser Guide sagte, dass dies wohl nicht möglich sein wird, da die Elefanten Richtung Atlantik ziehen. Die Wüstenelefanten unterscheiden sich optisch nicht von den „normalen“ Elefanten, nur durch ihr verhalten. Läuft der Elefant z.B. in der Etosha rund 10 km am Tag um Nahrung zu finden, wandert der Wüstenelefant über 70 km auf dieser rauhen Steinwüste. Auch kann dieser Elefant gut 5 Tage ohne Wasser auskommen, wo der „normale“ Elefant jeden Tag mind. 160 Liter Wasser trinken muss. Und was besonders bemerkenswert ist: der Wüstenelefant reist keine Bäume um, im Gegensatz zum Elefant in den anderen Gefilden. Am Schluss des trotzdem interessanten und informativen Ausfluges haben wir keine Wüstenelefanten gesehen, dafür Orix, Springböcke und Giraffen, die prächtige Steinwüste und ein feines Frühstück in einem Canyon genossen.
Kaum zurück auf unserem Camping-Platz hörten wir aber, dass wohl ein Wüstenelefant in der Nähe sein muss. Und voilà – nach einer Stunde zogen diese nahe am Camp und sogar unserem Camping-Platz vorbei. Auch wenn wir schon viele Elefanten gesehen haben – diese Spezies war trotzdem schön zu beobachten.
Und heute sind wir nun wieder im Oppi-Koppi-Camp in Kamanjab, wo wir Internet haben und endlich mal wieder einen Blog schreiben können. Wir sind die Strecke über den Grootberg-Pass gefahren und haben die schöne Landschaft des Damaraland nochmals genossen.
Vielen Dank ,einen unglaublich spannender Bloc, ich bin von den hohen Wasserfällen schwer beeindruckt es ist einfach riesig was ihr alles erlebt , ich glaube es braucht eine vernünftige Skepsis diesen Menschen gegenüber . Ich wünsche euch weiterhin eine gute Weiterfahrt und viel Glück und tolle Erlebnisse, in Gedanken reise ich mit euch . ganz liebe Grüsse und Küsse eure Mams !!!
Hallo Mams
es war wirklich spannend – es sind halt einfach die Jungen, die auf der einen Seiten in der Tradition aufwachsen und auf der anderen Seite mit Internet und Co (Handy haben sie) sehen, was andere auch noch haben. Dass dies zu Spannungen führt ist klar – nur schade, dass diese so agressiv ausgetragen werden.
Kusssssss