Am 15.09.2022 sind wir zeitig von Maun abgefahren Richtung Khwai River resp. in die Khwai Konzession. Die Khwai Konzession ist eine Region im nordöstlichen Okavango-Delta, zwischen dem Chobe-Nationalpark und dem Moremi-Wildreservat. Die Khwai Konzession, welche früher eine Jagdkonzession war, wird heute von der örtlichen Gemeinde als Erholungsgebiet verwaltet. Ihren Namen hat die Konzession vom Khwai-Fluss, dem nördlichsten „Finger“ des mächtigen Okavango-Deltas. Da die Khwai Konzession kein Nationalpark ist, fallen die hohen Kosten für den Eintritt in den Nationalpark weg und die Kosten für Campingplätze sind weniger exporbitant als im Chobe-Nationalpark.

Auszug aus Wikipedia: Der Okawango, auch Okawango, Cubango oder Kavango genannt, ist ein zirka 1’700 Kilometer langer Fluss. Er entspringt als Cubango (auch Kubango genannt) im Zentrum von Angola auf dem Hochland von Bié und fliesst von dort aus nicht zum Ozean, sondern in das abflusslose, wüstenhafte Landesinnere von Botswana. Dabei durchfliesst er das Hochland in Richtung Süden zur Grenze von Namibia. Von dort an wird er in seinem Mittellauf meist Kavango (ursprünglich Okavango) genannt und bildet für etwa 400 Kilometer die Grenze zwischen Angola und Namibia. Er durchquert den langgestreckten, schmalen Caprivizipfel von Namibia. Unmittelbar bei Andara gibt er einen Teil seines Wassers in einen Kanal für ein Turbinen-Wasserkraftwerk ab, das in den 1980er Jahren in einem Projekt der Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungshilfe zur Versorgung eines Hospitals erbaut worden ist. Dann erreicht er das nordwestliche Botswana. Dort versickert das Wasser des Flusses in den Sümpfen des (oberirdisch) abflusslosen Okavangobeckens in einem 15’000 km² grossen und sumpfigen Binnendelta (Okavango-Delta), das im Nordosten der Kalahari liegt; die Grösse des Deltas schwillt während der Regenzeit auf bis 20’000 km² an. Darin liegt auch das Moremi-Wildreservat.

Elephanten haben IMMER Vortritt

Unser erster Übernachtungsplatz nach gut 195 km Schotter- und beinharter Wellblechpiste war Mbuti in der Khwai Konzession. Dieser Campingplatz liegt an einem Seitenarm des Khwai Rivers, wo wir am Abend die Elephanten beobachten konnten. In Mbuti konnten auch Mokoro-Tour gebucht werden. Ein Mokoro ist ein etwa vier Meter langes Einbaum-Boot. Als wir gemütlich am Fluss sassen und unseren „Sundowner“ genossen, kamen zwei Mokoros vorbei. Diese hatten schon nach gut 200 m Flussfahrt nicht mit der Anwesenheit und v.a. Stur- und Spielfreudigkeit des Elephanten-Bullen gerechnet, der just an der Ausfahrt in die schöne Flussregion stand. Er war sich seiner Stärke und seiner Überlegenheit wohl bewusst und es machte den Anschein, dass er mit den beiden Mokoros und ihren Touristen seinen Spass hatte. Die Tour fand ein sehr schnelles Ende.

Am nächsten Tag (16.09.) sind wir zeitig weiter, da wir noch bis zur Ortschaft Khwai wollten.

Danach sind wir zum Magotho Camp gefahren, welches ebenfalls durch die Khwai Gemeinde verwaltet wird. Die Zufahrt gestaltete sich schwieriger als erwartet. Es war zwar klar, wo wir Richtung Magotho Camp abfahren mussten, aber dann waren unzählige Wege möglich – alle durch tiefen Sand und immer enge Passagen mit Mopane- und Dornenbüschen. Wir waren über längere Strecken beschäftigt, dicke Äste abzuschneiden oder abzusägen und trotzdem ist unser Wohnmobil um viele Kratzer malträtierter. Irgendwann gaben wir auf, da wir absolut keine Ahnung hatten, wie wir auf unseren Platz Nummer 4 kommen würden und sind zurück nach Mbuti gefahren – zwischenzeitlich kamen bei uns betr. Diesel die ersten Sorgenfalten auf, da erst in Kasane die nächste Tankstelle ist, bis dahin aber noch gut 300 km und davon viele Kilometer Tiefsand zu fahren waren. Der Dieselbedarf pro 100 km steigert sich von 15 Liter auf 30 Liter in diesem Gelände. In Mbuti zeigten wir dem Platzverwalter unsere Reservierung und auch, dass wir nicht zum Platz 4 kämen. Er hat uns kurzerhand angeboten, dass er mit seinem 4×4 vorfährt und wir ihm folgen sollen. Also – wieder gut 40 km zurück zum Abzweiger ins Magotho Camp und dann durch Tiefsand. Wir sind wieder die selbe Strecke mit seiner fachkundigen Führung gefahren, die auch wir schon gewählt hatten. Zum Glück hatten wir vorgängig schon die schlimmen Äste zurückgeschnitten. Und – wir konnten es nicht fassen: dort wo wir aufgrund noch engerem Buschwerk umgedreht sind, meinte er, dass wir einfach die Seitenspiegel einklappen und ihm folgen sollen. Und voilà – 1 km weiter war dann die Rezeption (natürlich wie üblich nirgends angezeigt). Es war dann rasch klar, dass Platz 4 für unser Auto ungeeignet ist, aber es wurde eine gute Lösung gefunden, ganz in der Nähe des Khwai. Uns wurde gesagt, dass wir uns nur auf unserem Platz ausserhalb unseres Fahrzeuges bewegen dürfen, da es viele Löwen hat (und wir haben noch ganz in der Nähe vor einigen Stunden emsig Äste zurückgeschnitten).

Die ganze Khwai-Fluss-Region soll nur so von Tieren wimmeln – bei uns haben sie aber vermutlich eine Auszeit genommen. Die Landschaft ist aber atemberaubend. Wir haben zwei Tage in Magotho verbracht. In der Nacht hatten wir Löwen-Gebrüll gehört. Es ist aber bekanntlich so, dass das Gebrüll von Löwen über gut 7 km hörbar ist. Für uns war eigentlich klar, dass diese im Chobe National Park sind. Auf der Rausfahrt am 18.09. sind wir dann diesem Rudel begegnet – nur gerade 3 km von unserem Stellplatz entfernt.

Wir fuhren weiter zum Chobe Mababe Gate in die Savuti Region. Sie besteht aus dem Savuti Channel (Fluss), der Savuti Marsh (Sümpfe), der Mababe Depression (Senke) und der Magwikhwe Sand Ridge (Sandpiste). Die Mababe-Senke, einst ein grosser See, mit dem Binnendelta des Savuti, dem Savuti-Sumpf, ist eine bedeutende Wasserquelle im Chobe-Nationalpark. Daher sammeln sich dort (angeblich) viele Wildtiere. Wir sind auf der Marsh-Route gefahren und hatten einige Tiere gesehen – aber es bestand definitiv kein Dichtestress. Vielleicht liegt es daran, dass alles staubtrocken ist und es nur noch einzelne, meist künstliche, Wasserlöscher gab. Schön war es trotzdem.

Im Savuti Camp haben wir die Nacht auf einem schönen Platz verbrach. Die Ablution (Toiletten und Duschen) waren Elephanten- und Löwensicher gebaut – beeindruckend. Noch zu den exorbitanten Preisen: eine Übernachtung umgerechnet CHF 120 zuzüglich Eintritt in den Park. Da wir übernachtet haben, mussten wir zwei volle Tage bezahlen, was weitere CHF 100 waren. Da niemand kontrolliert hatte, ob unser Auto mehr als 3.5 Tonnen ist, kamen wir mit „nur CHF 100“ davon, sonst wären es CHF 200 gewesen.

 

 

 

 

15.09. – 18.09.2022: Von Maun über Khwai nach Savuti – Wellblech und Dornenbüsche ohne Ende (…. aber es soll noch schlimmer kommen)