Letztes Bild aus Mosambik – nach der Havarie. Aber den Ziegen geht es definitiv schlechter als uns 😉

Nachdem wir es am 21.07. trotz Getriebeschaden nach Mbumbela (Nelspruit) in die Mercedes Benz Commercials geschafft und erste Diagnose Antriebswellengelenk-Defekt sich nur als Folgeschaden herausstellte, ging am Folgetag die Suche weiter. Die Nacht durften wir lauschig in unserem Wohnmobil, in der Werkhalle von Mercedes, verbringen. So gut beschützt fühlten wir uns selten (alle Tore wurden um 18.00 Uhr geschlossen und draussen patroullierte Security).

Unsere Sicht während dem Frühstück 😉

Am nächsten Tag war klar – das Vorderachs-Differenzial ist futsch und muss ersetzt werden. Nur – eben dieses besagte Teil gibt es auch nicht in Südafrika (wobei es dies auch nicht in der Schweiz gäbe, da es ein Oberaigner-Umbau ist), sondern muss von Deutschland geschickt werden. Wir wussten zwar nicht, wie lange es dauert – aber sicher nicht weniger als 10 Tage und diese konnten und wollten wir nicht bei Mercedes in der Werkhalle verbringen.

Somit haben wir uns ins Hotel Mercure eingebucht, das direkt gegenüber einem Einkaufszentrum liegt (i’Langa Mall) und einen Mietwagen reserviert, damit wir mobil sind. Das Hotelzimmer bietet eine kleine Kochgelegenheit und somit müssen wir nicht immer nur auswärts essen.

Wir haben verschiedene Ausflüge gemacht, um die Zeit zu vertreiben, konnten verschiedene Dinge erledigen, wie unseren defekten ARB-Kompressor reparieren lassen UND den Weg zu Mercedes kennen wir inzwischen im Schlaf.

Pilgrim’s Rest an der Garden Route

Pilgrim’s Rest wurde 1873 gegründet, nachdem in einigen Flüssen Gold gefunden wurde. Im Gegensatz zu Barberton, wo noch Leute leben, ist Pilgrim’s Rest ein reiner Touristen-Ort. Ein Besuch lohnt sich nicht – aber die Fahrt entlang der Panorama Route ist lohnend.

Barberton

Ihren Namen erhielt die Stadt nach Graham Barber, einem Goldsucher, der die Gründung der Stadt veranlasste.1881 wurde von Tom McLachlan in der Umgebung von Barberton Gold gefunden. Jedoch wurde erst zwei Jahre später intensiv Gold in der Gegend abgebaut. Durch die Goldwirtschaft kam viel Geld nach Barberton. Die erste Börse öffnete 1887 ihre Pforten. Am Witwatersrand wurden 1898 grössere Goldvorkommen entdeckt, nachdem das erste Gold dort bereits 1886 gefunden worden war. Da in der Umgebung von Barberton viele Goldsucher der Malaria erlagen, wanderten die meisten Goldsucher ab. Die Goldbörse wurde nach Johannesburg verlegt.

Der Ort zehrt (ist bald ausgezehrt) von seiner Vergangenheit, wie einige der alten Gebäude zeigen. Alles ist aber ziemlich trostlos, da überall das Geld fehlt. Die hohen Sicherheitsvorkehrungen an allen bewohnten Gebäuden machen deutlich, dass es anscheinend ein Sicherheitsproblem gibt.

Das Zenrum lebt und am Tag unseres Besuches haben verschiedene Jugendgruppe Geld gesammelt, dass sie in die Schule gehen können. Es ist nicht, dass es keine Schulen gäbe, aber es fehlt das Geld für Schuluniformen und Schulbücher, der Weg in die Schule resp. die Unterbringung der Kinder, da Schulen kilometerweit entfernt liegen.

Kruger Nationalpark

Da müssen wir nicht viel schreiben. Wir sind via Malelane Gate in den südlichen Teil vom Kruger gefahren und haben den Tag genossen.

Die Elefanten sind so Nahe, dass entspannte Fotos nicht möglich waren 🙂

Nelspruit Botanischer Garten

Der botanische Garten mit rund 160 hektaren liegt mitten in der Stadt. Er hat einen tollen Rundwanderweg. Direkt am Anfang ist der Zusammenfluss des Crocodile- und Nels Rivers und über einen Wasserfall in einem Felsenpool fallen. Die Hängebrücke, der Regenwald und die vielen unterschiedlichen Baum- und Pflanzenarten waren einmalig.


Und weiter im Teilebeschaffungsmarathon:

UPS und unsere einschlägigen Erfahrungen: Die Sendung wurde mit UPS verschickt:  Am Dienstag wurde das 34 kg-Teil in Rostock abgeholt, danach zwei Tage in Köln liegengelassen. Sie waren nicht fähig, die von uns angegebene korrekte Adresse mit Kontaktperson, Tel.-Nr. und eMail auf die Versanddokumente zu drucken. Nein – man ist selber gross und nimmt, was die Datenbank ausspuckt. Leider war dies eine Adresse ohne Kontaktperson und falsche Telefonnummer. Mercedes Garden City ist gross und besteht aus mehreren Unternehmen – somit wusste niemand, wer das Teil bestellt hatte, als am Freitag UPS versuchte, mit der falschen Telefonnummer Kontakt aufzunehmen. Am Montag konnte dann geklärt werden, wer kontaktiert wurde und dass eine Abfertigungsrechnng zu bezahlen sei. Schlappe US-Dollar 20’000 für ein Teil, das US-Dollar 4’000 kostet. Nach einigen Interventionen seitens Mercedes hat sich herausgestellt, dass dies lediglich ein Vertippsler war – nur zu diesem Vertippsler gab es einen Zahlungslink. Am Montagabend wurde das Teil dann endlich dem Zoll übergeben und am Dienstag vom Zoll freigegeben. Am Mittwoch hiess es, es geht wieder zum Zoll – wissen die Götter weshalb. Wieder verschiedenen Telefonate, bis sich herausstellte, dass der Status falsch ist – und am Donnerstagmorgen kam es dann endlich – nicht via UPS sondern eine weitere Zustellfirma – in Nelspruit an.

FAZIT: Nie wieder UPS – der Versuch uns US-Dollar 20’000 zu entlocken spricht Bände.

Nachdem uns Mercedes dann die Teile eingebaut hatte, wollten wir freudig losfahren. Doch schon nach einigen Kilometern wussten wir, dass der Schaden noch nicht vollends behoben ist. Wir konnten zwar fahren, aber eine Kurve, von nur schon 30° war fast nicht zu fahren. Die Vorderräder blockieren und werden durch den permanenten 6×6-Antrieb von hinten geschoben. Kein gutes Gefühlt. Somit haben wir, nach Rückfrage mit den Spezialisten am Freitag die Weiterreise nach Botswana nicht angetreten. Am Sonntag kam der Werkstattchef Pieter mit ganzer Familie auf dem Campingplatz vorbei und hat uns die Kardanwelle ausgebaut (ja – aufgrund des Fehlers können wir selbst ohne Kardanwelle fahren), damit die Kräfte auf die Vorderachse weniger sind. Am Montag in der Werkstatt konnte dann aber der Schaden nicht behoben werden; Kardanwelle wurde wieder eingebaut. Es wurde dann mit Oberaigner vereinbart, dass wir nach Botswana fahren können, aber immer auf der Hauptstrasse N4 bleiben sollen.

Nun sind wir gut in Botswana angekommen, genau einen Tag früher, als unser Visum abgelaufen wäre (uff). Jetzt stehen auf einem netten Campingplatz ausserhalb der Hauptstadt Gaborone und warten darauf zu hören, wie es weiter geht, welche Tests zu machen sind um herauszufinden, was noch defekt ist. Obschon wir eine Vermutung haben, aber die muss erhärtet werden, denn es bedingt, dass weitere Teile aus Deutschland eingeflogen werden müssen.

In dem Sinn: ein Status der etwas doofen Situation, aber noch keine weiteren Reiseberichte. Heute besorgen wir uns einen Mietwagen.

 

 

22.07. – 11.08.2022: Mit teilrepariertem Auto nach Botswana

8 Kommentare zu „22.07. – 11.08.2022: Mit teilrepariertem Auto nach Botswana

  • August 12, 2022 um 5:58 am Uhr
    Permalink

    Oh – das braucht Nerven. Zum Glück habt ihr es gerade noch über die Grenze geschafft. Wir denken an Euch
    Liebe Grüsse

    • August 12, 2022 um 2:37 pm Uhr
      Permalink

      Danke Euch Lieben.

  • August 12, 2022 um 6:18 am Uhr
    Permalink

    Liebe Claudia, lieber Norbert, herzlichen Glückwunsch das Euer Zeitlimit eingehalten werden konnte, für Eure Geduld und das es bald wieder „ganz normal“ für Euch weitergeht, alles gute und viel Glück Hildegard

    • August 12, 2022 um 2:37 pm Uhr
      Permalink

      Danke liebe Hildegard, das hoffen wir auch.

  • August 12, 2022 um 8:02 pm Uhr
    Permalink

    Meine Lieben…
    Vielen Dank für die herrlichen Bilder.

    Also, mit den einfachen Fahrrädern sind wir damals ganz gut gefahren. Die konnten überall repariert werden und das zu vernünftigen Tarifen…
    „Afrika“ rückt immer näher. Ich freue mich auf weitere Erlebnisse und Berichte und wünsche euch nur das Beste!
    Herzliche Grüsse, franz von und zu Werd

    • August 13, 2022 um 6:14 am Uhr
      Permalink

      Hallo lieber Franz

      Da hast du recht, va wäre das Eingrenzen des Problems wesentlich einfacher.

      Aber jä nu – da müssen wir durch „ghaue oder gstoche“.

      Liebs Grüessli

  • August 18, 2022 um 10:54 am Uhr
    Permalink

    Liebe Claudia
    Lieber Norbert

    Unglaublich! Was ihr da alles an Abenteuern erlebt..der Puls war sicherlich eine geraume Zeit ganz oben!
    Nun sehe ich aber auch die tollen Tierbilder von eurer Safari…….wirklich beeindruckend und somit auch wider die schöne Seite eurer aufregenden Reise.
    Jedenfalls wünsche ich Euch viel Geduld, viel Glück und viele spannenden Erlebnisse!
    Ganz liebe Grüsse vom Wannenhügel
    Benno

    • August 18, 2022 um 2:04 pm Uhr
      Permalink

      Hallo Ihr Lieben

      Ja – das war er wirklich. Wir haben auf Hochrisiko gespielt und es hat geklappt. Auch wenn das Auto noch nicht ganz repariert ist, sind wir zuversichtlich. Und wir werden hier in Botswana von den Mercedes-Mitarbeitenden absolut wunderbar betreut, sogar verwöhnt. Es fehlt uns an nichts (ausser den richtigen Ersatzteilen). Aber das kommt auch noch.

      Ganz liebe Grüsse von Gaborone an den Wannenhügel, den Ihr perfekt behütet :-).
      Claudia und Norbert

Kommentare sind geschlossen.