Der Grenzübertritt war zeitaufwändig – aber es klappte, nachdem wir uns auch in Geduld geübt haben. Die afrikanische Seite war ziemlich nervenaufreibend, weil bei der Ankunft unseres WoMo in Port Elizabeth das Carnet de Passage falsch abgestempelt wurde. Dies haben dann die Zollbeamten bemerkt und den Vorgang storniert. Aber nicht so richtig. Deshalb musste der Grenzübergang in Kosi Bay alles berichtigen und in Rücksprache mit ihren Vorgesetzten und nach 60 Minuten Warten hatte es dann geklappt. Eine Sicherheitsbeamting (NICHT Zoll) wollte unser Wohnmobil inspitzieren. Es blieb dann bei einem Reinschauen, als ich ihr sagte, dass sie die Schuhe ausziehen müsse.
Danach ging es zur Grenze von Mosambik, wo wir hofften, ein Touristenvisum und für das Fahrzeug in TIP (Temporary Import Permit) zu erhalten. Beides hat geklappt – dauerte aber auch wieder gut zwei Stunden. Aber mit CHF 120 für Visum, 15 für Einfuhr und nochmals 15 für zwingende Versicherung hatten wir auch das geschafft.
Mosambik hat eine sehr bewegte Geschichte: Am 25. Juni 1975 erlangte Mosambik die Unabhängigkeit von Portugal. Aufgrund eines darauf folgenden jahrelangen Bürgerkriegs zwischen den Kriegsparteien Renamo und Frelimo ist es bis heute eines der ärmsten Länder der Welt. Seit der Entdeckung großer Ölfelder vor der Küste der Provinz Cabo Delgado im Norden 2010/2011 hat das Land grosses Potenzial zum wirtschaftlichen Aufschwung. Allerdings nahm in den letzten Jahren auch die Spaltung der vielzähligen Kulturen und Religionen im Land zu. Spätestens seit der Ausbreitung der islamistischen Terrororganisation IS seit 2015 (ebenfalls in der Provinz Cabo Delgado) droht der Staat Mosambik zu scheitern. Im Oktober 2013 nährten Berichte über zunehmende Kämpfe zwischen den ehemaligen Bürgerkriegsparteien die Furcht vor einer Aufkündigung des Friedensabkommens von 1992 und es kam erneut zu einem Bürgerkrieg. Am 6. August 2019 schlossen die beiden Parteien ein Friedensabkommen.
Wir hatten eine Reservierung in Punta do Ouro im Gala Gala Resort. Nach einigen Kilometern tiefer Sandpiste (in Mosambik gibt es ausser auf den Hauptverkehrsachsen nur Sandpisten mit richtig Tiefsand) kamen wir im Resort an und mussten feststellen, dass das schöne Eingangstor 10 cm zu niedrig für uns ist.
Die Besitzerin Beth hat kurzerhand ihren Bruder angerufen, der in unmittelbarer Nähe ebenfalls einen etwas einfacheren Campingplatz betreibt. Hier haben/werden wir drei Nächste (bis zum 17.07.) verbringen und mal Ferien machen vom Reisen.
Den Apéro (ein lokales Bier namens EiXX (Eisch) haben wir dann aber doch im Gala Gala genossen, da dieses ja nur wenige Minuten von unserem aktuellen Campingplatz liegt.
Am Ankunftstag haben wir uns, nachdem wir uns bei einem der kleinen Shops eine Vodacom-SIM-Karte gekauft hatten, ein feines Abendessen mit Meeresfrüchten im naheliegenden Restaurant gegönnt und dabei einen tollen Aufgang des Supermondes bewundert.
Wir sind diese Tage ziemlich viel am Strand entlang und durch Ponta do Ouro gelaufen und haben das Nichtstun genossen (OK – wir haben noch gewaschen. Alles von Hand, was auch seine Zeit kostet). Kaum sind wir in die Nähe des Strandes resp. Ponta do Ouro angekommen, wurden wir von Unmengen von Strassenverkäufern belagert. Bei der hohen Arbeitslosenquote und der Armut aber auch absolut nachvollziehbar. Einer ist uns besonders aufgefallen. Simeon verkaufte selbstgemachte Batik-Tücher. Er kam jeden Tag zu uns und hatte sich immer wieder bemüht, ohne aber aufdringlich zu sein. Er versuchte als einer der wenigen selbstgemachte Dinge zu verkaufen und nicht Ware, die er irgendwo eingekauft hat. Heute haben wir uns entschlossen, ein Tuch zu kaufen mit naiver Malerei, Giraffen und Elefanten zeigend. Ich war erst skeptisch und wollte prüfen, ob er es wirklich selber gemacht hat. Er hat uns im Detail erklären können, wie er diese Tücher macht. Ja – und jetzt haben wir eine neue Batik-Rückwand an unserem Bett.
Und nun einige Eindrücke von unseren ausgedehnten Spaziergängen.
Morgen fahren wir weiter die Küste von Mosambik am indischen Ozean entlang, aber nie weiter, als vom EDA und vom Deutschen Auswärtigen Amt als sicher bereisbar eingeschätzt.
So ein vielseitiger Blogg ist enorm und teils voller Gegensätze , in Gala Gala kann ich mir vorstellen dass ihr ein paar Tage verweilen könnt um euch etwas zu erholen diese Reise ist ja zum Teil auch sehr anstrengend besonders weil ihr uns auch noch im Schlepp habt , es ist wirklich spannend danke dass ihr uns teilhaben lässt , wünsche euch eine gute und Erlebnisreiche Weiterfahrt mit viel Glück , bin bei euch
Hallo Mams, ja – es war sehr schön und nun sind wir in Bilene. Wir haben Euch nicht im Schlepptau sondern wir freuen uns, dass Ihr, v.a. Du, dabei bist.
Kuss ond en schöne Obig
Claudia
Hey liebe Claudia
Ich bin nun auch endlich dazu gekommen dein Blog anzuschauen.
Vielen Dank, dass wir an dieser abenteuerlichen Reise teilhaben dürfen. Ich bin unglaublich fasziniert von dieser Tierwelt und der Flora und Fauna.
Und auch eure Geschichten, sind sehr spannend zu verfolgen.
Geniesst die Zeit weiterhin und passt auf euch auf.
Von Herzen alles Liebe
Lucii
Hallo lieber Lucii
danke für Deine Nachricht -freue mich sehr. Ja – die Tierwelt und die Natur ist einfach wunderbar. Wir geniessen aktuell Mosambik und morgen geht es wieder nach Südafrika.
Heb Der Sorg – es liebs Grüessli
Claudia