Wir übernachteten nach dem Kruger in Phalaborwa auf einem Camping-Platz, der dem Reservat „The Ruines“ angegliedert ist. Wir genossen ein feines Nachtessen in der heimeligen Lodge. Der Besitzer erzählte uns, dass sich zur Zeit eine Löwe auf das Gelände der Lodge eingeschlichen hat – wir sind vorsichtig zur Askja zurückgekehrt und haben die Tür hinter uns gut verschlossen. 

Am Morgen fuhren wir zur Tagbau-Kupfermine von Palaborwa, welche einen Durchmesser von rund 2’000 Meter hat und gut 800 m tief ist. Der Tagebau wird heute nicht mehr genutzt. Seit Oktober 2004 baut die Palabora Mining Company im Untertage-Bergwerk jährlich gut 80’000 Tonnen Kupfererz ab.

Danach ging es zum Blyde River Canyon, welcher Teil der Panoramastrasse ist. Dieser Canyon ist 26 Kilometer lang und an den tiefsten Stellen bis zu 800 m tief, meist aus rotem Sandstein. Das Wetter war zwar nicht ganz so sonnig, wie in den letzten Tagen, aber wir dürfen uns nicht beklagen.

Vom Aussichtspunkt World’s End haben wir uns die drei Rondavels, gewaltige, runde Felsen, die an die runden Hütten der Einheimischen erinnern, angesehen.

Danach fuhren wir zum nächsten Aussichtspunkt, der Lowveld View, von wie der Canyon schön zu sehen ist.

Für mich das Highlight waren die Bourke’s Luck Potholes oder zu Deutsch „Bourks Glück Strudellöcher. An der Einmündung des Treur River in den Blyde River ist durch die Erosion des fließenden Wassers im roten Sandstein ein Canyon entstanden, der in den Blyde River Canyon übergeht. Durch weitere Auswaschungen, insbesondere durch die Bewegung von Steinen in Strudeln, sind tiefe Strudellöcher (wir würden es wohl eher Gletschermühlen nennen) und Kessel in das Felsgestein geschliffen worden.

Benannt wurde die Sehenswürdigkeit nach dem Goldsucher Tom Bourke, der an diesem Ort eine geringe Menge Gold fand.

Danach lockte es uns ziemlich rasch nach Graskop (das Wetter wollte es nicht so) zum welstberühmteste Pfannkuchen bei Harrie’s Pancake.

Da wir dringend starkes Internet brauchten und wir wussten, dass dies in Mbumbela (Nelspruit) vorhanden ist, war dies auch unser Ziel. Am Abend sind wir in Mbumbela angekommen, wo wir den 30.06. mit verschiedenen Arbeiten verbracht hatten.

Heute waren wir erst im Chimp Eden. Das Jane Goodall Institute Chimpanzee Eden, allgemein als Chimp Eden bezeichnet, ist ein 1’000 ha grosses Wildreservat und Tierschutzgebiet für gerettete Schimpansen aus aller Welt. Jane Goodall ist eine britische Verhaltensforscherin, die 1960 begann, das Verhalten von Schimpansen im Gombe-Stream-Nationalpark in Tansania zu untersuchen. Die Führung war sehr spannend und hat uns viel über das Verhalten, aber auch über die Herkunft dieser geretteten Schimpasen gelehrt. Die Schicksale und was diese mit den Schimpansen gemacht hat, geht unter die Haut.

Aber – vorher ist es dann passiert: nie hatten wir grössere Zwischenfälle resp. Unfälle auf unserer Reise. Chimp Eden wollte für uns nicht so richtig Eden sein. Das schwere Eisentor am Eingang war offen. Wir wurden angewiesen durchzufahren. Blöde Anweisung – als wir mit dem vordersten Teil durch waren, ging das Tor langsam zu. Schnell genug aber, dass es den Seitenspiegel umgedrückt hat, bei unserer Alde-Gasheizung wurde die gesamte „Abgasabdeckung“, bei der Aufbautüre wurden beide Magnete abgerissen. Waren wir angep….. – und der Kerl, der uns die Anweisung zum Durchfahren gegeben hat, bekam von mir eine ziemliche Standpauke, was ihn aber wenig interessierte. Schulterzucken und Davonlaufen war die Reaktion (nach uns ging aber das Tor nicht mehr zu). Wir suchten uns einen Camping-Anbieter in Mbumbela, der uns sowohl das Alde-Thema als auch das Türhalte- und stopperproblem löste. Nicht schön, aber zweckdienlich. Wir waren drei Stunden vor Ort, bis alles gelöst war. Auch eine Erfahrung – nicht, dass wir diese gesucht haben, aber die Flexibilität und das Improvisationstalent der Mitarbeiter in der Werkstatt war schon beeindruckend.

Und die Lösung ist wirklich zweckmässig.

 

29.06. – 01.07.2022: Nach Kruger ist vor Kruger – auf nach Mbumbela, via Panoramastrasse

4 Kommentare zu „29.06. – 01.07.2022: Nach Kruger ist vor Kruger – auf nach Mbumbela, via Panoramastrasse

  • Juli 2, 2022 um 6:04 am Uhr
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    Oh nein. Bin gerade zusammen gezuckt, als ich dies gelesen habe. Was ist den dies für eine sch….. Türe, die zugeht, wenn etwas im Weg ist.
    Ich wünsche eine unfallfreie Weiterreise.
    Es freut mich, dass ihr wieder bloggen könnt. So habe ich eine gute Abwechslung zum Alltag.
    Vielen Dank dafür

    • Juli 2, 2022 um 6:31 am Uhr
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      Hallo lieber Dani,

      Diese Türe soll davor schützen, dass die Elephanten, Giraffen nicht aus dem Reservat laufen. Deshalb ist es dieser Tür egal, ob und was dazwischen steht. Aber alles ist gefixt, ausser ein paar weiteren Kratzern. Hier in Afrika ist aber eh schon viel Lack von uns an den Dornenbäumen .

      Heute geht es nach Eswatini (Swaziland), da wird es kein Mobilempfang geben.
      Liebs Grüessli eu beide

  • Juli 7, 2022 um 2:55 pm Uhr
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    Liebe Claudia
    Lieber Norbert
    Endlich! Auf meinem PC komme ich nicht auf euren Blog …. da kann ich machen was ich will.
    Jedoch mit dem Natel ist es mir nun gelungen.
    Aber zugegeben … ich hatte auch zu wenig Zeit da viele interessante Projekte mich in Anspruch genommen haben … Nun ist aber Ferienzeit die wir mit einer Velotour in der Provence ab Sonntag geniessen dürfen.
    Wie doch die Zeit vergeht! Ich habe eure Bilder und Berichte genüsslich reingezogen und mich sehr darüber gefreut ! Die Welt hat so viel an Eindrücken zu bieten: wunderschöne Landschaften, eindrückliche Tierwelt, interessante und lehrreiche Geschichten, Menschen mit vielfältigen Hintergünden. Kurzum: Reisen ist eben doch horizonterweiternd und hinterlässt im Nachhinein unauslöschbare Erinnerungen.
    Geniesst jeden Tag in vollen Zügen und bleibt gesund!
    Ganz liebe Grüsse vom Wannenhügel
    Benno und Marianne

    • Juli 7, 2022 um 7:29 pm Uhr
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      Hallo Ihr Lieben

      so schön, von Euch zu hören. Das ist scho gspässig – müssen dann Deinen PC mal untersuchen. Aber schön, dass es so klappt. Danke Euch für Alles – und wir sind natürlich happy, wenn Euch die Bilder und Berichte gefallen. Nun wünschen wir Euch aber eine wunderbare Velotour in der Provence. Und nie schneller als der Schutzengel fahren, gälid ;-).

      Liebe Grüsse aus Südafrika,
      Claudia und Norbert

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