Bei Abfahrt in Djúpivogur hat es kräftig geregnet und gewindet, so dass wir auf grössere Fjord-Umkurvungen verzichtet haben. Wir hofften, dass wir in der Nähe von Egilsstaðir etwas besseres Wetter finden und sind zum See Lagarfljót gefahren. Hier war es tatsächlich so, dass es ziemlich schonte und nur ab und zu tröpfelte.

UnserStellplatz
Strand am See

Der See Lagarfljót hat eine Fläche von 53 km², er ist etwa 35 km lang, bis zu 2,5 km breit und bis zu 112 m tief. Wir waren bereits Anfang August schon mal hier, da war es aber noch sehr voll mit isländischen Campern. Der Grund ist der, dass sich hier der grösste Wald Islands befindet mit einem tollen Mischwald. Was für uns selbstverständlich ist, ist der Wald für die Isländer etwas besonders, da es nur wenige Wälder gibt und wenn, dann sind es meistens Monokulturen von Nadelhölzern.

Wir konnten eine kleinere Wanderung im traumhaften Wald unternehmen – ein Genuss, nachdem es zwei Tage immer wieder stark oder sehr stark geregnet hatte.

Wunderschöne Herbstfarbe
… über sieben Brücken musst Du gehen – uns reicht eine

Natürlich hat der See Lagarfljót auch sein kleines Monster, nämlich der Lagarfljótwurm, auch isländisches Wurmmonster genannt. Ähnlich dem schottischen Nessie wird auch der Lagarfljótwurm als eine Art Seeschlange beschrieben, zu deren Länge die Angaben zwischen 10 und 90 Metern variieren. Seit dem Jahr 1345 werden Sichtungen des Wurmes in verschiedenen Schriftstücken erwähnt. Der Wurm geht auf eine Sage über ein Mädchen zurück, das in der Nähe des Lagarfljót wohnte. Es legte eine goldene Brosche zusammen mit einem kleinen Wurm in eine Schachtel, in der Hoffnung, auf diese Weise das Gold zu vermehren. Statt des Goldes wuchs jedoch der Wurm und das Mädchen warf die Schachtel in Panik in den Lagarfljót. Dort wuchs der Wurm weiter, konnte aber von Zauberern an Kopf und Schwanz gekettet auf dem Grund des Sees festgesetzt werden.

Heute Morgen sind wir bei gutem Wetter losgefahren, da wir noch zum Hengifoss wandern wollten. Der Weg führte uns an einem tollen Flusslauf vorbei und bot uns Sichten auf den bunten Laubwald am Lagarfljót.

Als erstes kamen wir am kleineren Litlanesfoss mit 45 m Höhe vorbei, der aber mit den tollen Basaltformationen schon sehr schön ist.

der kleine Litlanesfoss ist auch schon ganz schön gross

Der Hengifoss ist mit seiner Höhe von 118 m der vierthöchste Wasserfall Islands. Was besonders bemerkenswert ist, sind die roten Zwischenlagen in den Basaltschichten. Das sind Vulkanschschichten, die bei Vulkanausbrüchen auf die Lavaschichten gefallen sind. Dort haben sich Eisenverbindungen gebildet, die dann mit Sauerstoff reagiert haben und so die rötliche Farbe zeigen.

 

… und nochmals von der gegenüberliegenden Seite

Später haben wir uns noch das Tal vom Gletscherfluss Jökulsá í Fljótsdal hochgefahren, wo wiederum noch einige Fotos entstanden sind. Dieser Gletscherfluss ist der grösste Zufluss vom Lagarfljót.

… hallo Ihr – wir sind auch noch da. Unser Freund John, selber Schafsfarmer sagt: Die Schafe sind die einzigen Kreatur,en mit dem starken Willen geboren wurden, sich selber umzubringen. Stimmt wirklich – sie zögern keinen Moment, direkt vor ein Auto zu rennen.
27.09./28.09.2020: Unsere Tage in Island sind gezählt – eine wunderbare Zeit geht langsam zu Ende

2 Kommentare zu „27.09./28.09.2020: Unsere Tage in Island sind gezählt – eine wunderbare Zeit geht langsam zu Ende

  • September 29, 2020 um 2:41 pm Uhr
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    Also das ist wieder ein fantastischer Blog,Island von einer ganz anderen Seite, mit den farbigen Wälder und dem riesigen Speziellem Wasserfall ,ihr habt ja schon viele Länder bereist, und wir durften euch begleiten, aber so Facettenreich und soviel Natur erlebt man nur in Island,bin total begeistert ! Nochmals herzlichen Dank für eure spannenden Berichte und faszinierenden Fotos, es ist einfach WUNDERBAR . Wünsche euch von herzen eine gute Heimreise ( händ sorg) freue mich riesig auf euch .

    • September 29, 2020 um 4:30 pm Uhr
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      Hallo Mams, genau – die Wälder fanden wir auch sehr schön, auch wenn viele sagen „hämmer doch au bi Eus“ – aber wird sind eben nicht „bi Eus“ sondern „bi dene“ . Wir haben es auf jeden Fall nochmals genossen. Heute Abend kommt der letzte Blog aus Island – wir hatten gestern Nacht nochmals ein paar schöne Polarlichter.

      Wir freuen uns auch sehr auf Dich – Kusssss (mer händ scho Sorg)
      Claudia❤️

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