Bei strahlendem Wetter sind wir heute Morgen Richtung Nordosten nach Kópasker aufgebrochen, aber nicht  ohne vorher noch ein Foto von unserem Camping-Platz in Ásbyrgi zu machen, wo wir zwei Nächte übernachtet haben.

Auf dem Weg raus aus Ásbyrgi werden wir über eine imposante Brücke geführt. Sie überquert den Gletscherfluss Jökulsa a Fjöllum, den wir bereits bei den Wasserfällen Dettifoss und Selfoss bewundert haben. 

Unterwegs beeindrucken uns immer wieder die tollen Herbstfarben und die grossen Schafherden, die zusammengetrieben wurde.

Der Ort Kópasker bietet aus unserer Sicht nicht viel Besonderes, ausser einem Museum, das die Auswirkungen des starken Erdbebens vom 13. Januar 1976 zeigt. Aber die verschiedenen Vogelscheuchen bei einem Bauernhof fanden wir besonders witzig.

Wir haben die Halbinsel Melrakkaslétta komplett umrundet. Die Gewalt des Ozeans, die Grönlandsee,  hat uns tief beeindruckt. Wir haben an der Küste die mächtigen Wellen beobachtet, wie sie grosse Steine immer wieder umdrehten; dabei war ein grollendes Geräusch hörbar.

Askja unter dem Regenbogen

Überall liegen grosse Mengen an Treibholz rum – sehr oft fein säuberlich zusammengetragen und geschichtet – an anderen Orten liegen diese wild an den Stränden rum – aber eben, auch diese sind Privateigentum und dürfen nicht mitgenommen werden (gut, ist bei einem grossen Stamm auch eher unwahrscheinlich, er würde nicht ins WoMo passen 😌).

Am späteren Nachmittag kamen wir nach Raufarhöfn, die nördlichste Stadt auf dem isländischen Festland. Sie hat einen schönen kleinen Hafen, einen – wie kann es anders sein – orangenen Leuchturm – und eine malerische Kirche.

Was aber seit 1996 die Touristen nach Raufarhöfn zieht – nebst der vielfältigen Vogelwelt – ist der arktische Steinkreis „Arctic Henge“ oder isländisch „Heimskautsgerdid“. Es ist ein Bauwerk aus sechs mächtigen Felstoren, welche aus Basaltquadern bestehen. Er hat einen Durchmeser von etwa 50 Metern und die 6 Meter hohen Tore weisen in die vier Himmelsrichtungen. Erlingur Thorodsson, welcher 1996 nach Raufarhöfn kam um das Hotel Nordurljos, ein ehemaliges Seemannsheim zu leiten, erkannte schnell, dass der Ort einen Anziehungspunkt braucht, um mehr Touristen auf die Halbinsel zu locken. Einsamkeit, Vögel und die Mitternachtssonne waren definitiv nicht attraktiv genug.

 

 

22.09.2020: Raufarhöfn – die nördlichste Stadt auf dem isländischen Festland – noch 17 km bis zum nördlichen Polarkreis