Heute Morgen haben wir gehofft, die bekannten Heissluftballone über der bizarren Felsskulpturen von Göreme zu sehen. Daraus wurde nichts, denn der Wind war für die Ballons zu stark. Vielleicht morgen – neuer Tag – neues Glück und Tagwach um 04.30 Uhr 🙄. Erst aber noch kurz einen Blick aus unserem WoMo-Fenster – einfach schön.

Auch ohne Ballone am Himmel war der Tag ein Erlebnis. Wir haben erst ausgiebig das Open-Air-Museum besucht. Nur schon der Fussmarsch dahin dauerte aufgrund unzähliger Fotostops länger.

Das Museum ist eine ehemalige Klosteranlage, die zwischen dem 8. und 13. Jahrhundert erbaut wurde, mit etwa 10 kleineren Kapellen, dazu Refektorien (Essensräume), Küchen etc. Die Kappellen, zum Teil mit den am besten erhaltenen Fresken Kappadokiens, sind in der Regel nicht grösser als 15-20 m². Nur die Tokali-Kirche außerhalb des Geländes hat Kirchengrösse. Diese sehr sehenswerten Kappellen befinden sich in Tuffkegeln und im Felsen verteilt in einem engen Tal, durch das ein kleiner Rundgang führt. Einige Kirchen zeigen filigran ausgeführte Fresken, andere nur ein paar Symbole und geometrische Muster mit roter Farbe auf Stein. Der Grund liegt im sogenannten Bilderstreit im 8. und 9. Jahrhundert. Im Byzantinischen Reich wurde durch Einfluss von jüdischer und arabischer Anschaungen bildliche Darstellungen verboten. Unzählige Ikonen und Fresken wurden zerstört. Erst Mitte des 9. Jahrhunderts wurde dieser Bilderstreit beendet und es durften wieder bildliche Darstellungen in Kirchen erstellt werden.

Eigentlich war Fotografieren verboten, aber so ganz konnten wir es nicht sein lassen. Aus diesem Grund wirken einige Fotos eher aus der Hüfte geschossen oder die Aufsichtsperson musste abgelenkt werden.

Wir haben über 4 Stunden im Museum verbracht. Wir hatten Glück, dank der Jahreszeit war die Besucherzahl sehr überschaubar, wir hatten einzig ab und an das Gefühl, dass wir wieder zurück in China sind 😉.

Danach sind wir zu einer anderen Kirche, die auch im Göreme-Nationalpark liegt, die El Nazar-Kirche weitergelaufen. Sie war zwar nicht so beeindruckend aber trotzdem schön und sehr einsam gelegen.

Nun war uns nach einer Stärkung zu Mute – wir sind zu einem Aussichtspunkt hoch über Göreme gewandert und haben einen Chai Latte (oder zwei, weil er so fein war) genossen bei traumhaft warmem Wetter und schöner Aussicht.

Wir hatten ziemlich Sitzleder und konnten uns fast nicht losreisen ob der Aussicht. Doch letztendlich sind wir runter nach Göreme gewandert, ein Touristen-Schmelztiegel, wie man es sich fast nicht vorstellen kann. Die meisten kommen hin, wollen einen Ballonflug machen und reisen dann wieder ab.

Wir sind nach einer kurzen Besichtigung von Göreme wieder in die Felsenlandschaft gewandert und von da zu unserem Camping-Platz. Alles in allem 14 km und einige Höhenmeter.

04.11.2019: Göreme – ein Traum aus Stein

6 Kommentare zu „04.11.2019: Göreme – ein Traum aus Stein

  • November 6, 2019 um 2:49 pm Uhr
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    Oh, dieser faszinierender Blick aus dem WoMo Fenster um 4.30 ist doch einfach toll und mit Sonne ! Was will man mehr. Die Landschaft ist total spannend und speziell , eigenartig und einmalig finde ich die Kapellen in Tuffkegeln und Felsen , da seid ihr bestimmt nicht mehr aus dem Staunen heraus gekommen. EINFACH FANTASTISCH liebi Grüessli Mams

    • November 6, 2019 um 6:30 pm Uhr
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      Hallo Mams., gäll ist genial – und 4.30, na ja. V.a. weil die Ballone erst um 06.30 Uhr wirklich ganz knapp sichtbar waren, da es noch zappe duster war. Wir haben aber gesehen, wie sie die Brenner gestartet haben, um die Hüllen (für 30 Personen im Korb ) aufzurichten.

      Mehr später im Blog, wenn wir es schaffen – heute sind 1’400 Bilder entstanden.

      Kuss und liebe Grüsse
      Claudia

      • November 6, 2019 um 7:33 pm Uhr
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        Was, so viele nur heute .???? Geschweige dann in den ganzen 7 Monaten …..

        • November 6, 2019 um 7:54 pm Uhr
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          Hihi – bis heute sind es erst 43’000 – gemäss Norbert hat es noch Platz auf all seinen Disks ❤️

          • November 6, 2019 um 8:52 pm Uhr
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            Es wäre schade für jede einzelne die Norbert nicht gemacht hätte ….

          • November 7, 2019 um 5:03 am Uhr
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            Genau ❤️

Kommentare sind geschlossen.