Wir haben auf dem Hotelparkplatz in unserem eigenen WoMo wunderbar geschlafen, v.a. auch, weil die Temperatur in der Nacht auf rund 18 Grad gesunken war.

Um 09.00 Uhr ging es los zur Stadtrundfahrt in Shiraz, wo rund 2 Mio. Einwohner leben.

Das erste Ziel war das Hafezie, das Mausoleum von Hafez von Shiraz (1315-1390), der berühmte persische Autor mit Spitzname „der Dichter der Geheimnisse“.

Dieses Mausoleum (mit einer Gesamtfläche von 19’116 m2) befindet sich im nördlichen Teil von Shiraz, im Friedhofsgebiet von Khak-e Mosalla. Unser Guide, Sirous rezitierte ein Gedicht von Hafez, erst auf Persisch, dann zum Glück die Übersetzung:

„Josef, der Verlorene:

Josef, der Verlorene kehrt heim nach Kanaan, sorge dich nicht, 
Die Trauerhütte wird einst zum Blumenhain, sorge dich nicht. 

O leidendes Herz, du wirst genesen, nimm’s nicht so schwer, 
Diese wirren Gedanken werden sich wieder ordnen, sorge dich nicht. 

Wenn des Lebens Frühling wieder die Wiese erreicht, 
Wirst eine Blumenkrone du tragen, o Bolbol (Nachtigal), 
sorge dich nicht. 

O Herz, wenn des Unheils Flut die Wurzel des Seins zerstört, 
So du Noah zum Steuermann hast, um den Sturm 
sorge dich nicht. 

Der Lauf der Welt mag uns manchmal nicht entsprechen, 
Nicht immer sind die Zeiten gleich, darum sorge dich nicht 

Verharre im Hoffen, nichts weißt du vom Geheimnis des Verborgenen, 
Lass hinterm Schleier die verborgenen Spiele, du – sorge dich nicht. 

Wenn vor Freude auf die Kaabe dich deine Schritte in die Wüste lenken,
Und die Dornen der Moghilan (eine Dornenpflanze) dich mit Schmerzen bedenken, sorge dich nicht. 

Auch wenn der Weg voll Gefahr ist und das Ziel sehr weit,
Kein Weg ist ohne Ende, darum sorge dich nicht. 

O Hafiz, im Winkel der Armut, in der Einsamkeit dunkler Nächte, 
Hab ein Gebet auf den Lippen, die Lehre des Koran vor dir und 
sorge dich nicht.

Anschliessend fuhren wir zum Mausoleum von Schah Tscheragh. Es ist die Begrebnisstätte von Amir Ahmad (gestorben 835), genannt „König des Lichts“, und Mir Muhammad. Beide waren Brüder des Imam Reza, die vor der Verfolgung durch die Abbasiden in Schiras Zuflucht gefunden hatten. Das Doppel-Mausoleum ist eine der bekanntesten Pilgerstätten der Schiiten im Iran. Das Mausoleum zeichnet sich durch kunstfertige Spiegelarbeiten aus. Unzählige fein gearbeitete Kacheln bedecken die Kuppel über dem Schrein. Den Innenraum schmücken Glasstückchen, die mit mehrfarbigen Kacheln durchmischt sind.

Und hier durften/mussten wir wieder einen Tschador tragen – also gewöhnen kann ich mich an dieses Bekleidungsteil nicht, v.a. ist es darunter sehr heiss. ABER – die Tschadors werden nach jetzer Nutzung gewaschen.

Als nächstes besuchten wir die Zitadelle mit dem Hammam des Karim Khan. Die Zitadelle wurde während der Zand-Dynastie als Teil eines grösseren Komplexes 1766/67 errichtet; dem namensgebenden Herrscher Karim Khan diente sie als Wohnbereich und als militärischer Stützpunkt. In ihrer Gestalt ähnelt sie einer mittelalterlichen Festung. Nebst Wohnbereich gab es auch ein Hammam.

Nach der Zitadelle sind wir durch den überdachten Bazar geschlendert, der auch zum Gesamtkomplex der Zitadelle gehört. Der Bazar ist sehr vielfältig und lebhaft.

Der Abschluss der Stadtbesichtigung waren die schön angelegten Gärten Bāgh-e Eram oder Eram-Garten („Paradiesgarten“ aus dem persischen übersetzt). Die Geschichte des Eram-Gartens reicht bis in die Zeit der Seldschuken zurück (1038–1194).

Und zu guter Letzt noch ein paar Strassenszenen.

Morgen geht es nach Persopolis – ein absolutes Highlight im Iran.

7.10.2019: Kunterbuntes Shiraz

4 Kommentare zu „7.10.2019: Kunterbuntes Shiraz

  • Oktober 7, 2019 um 8:32 pm Uhr
    Permalink

    Was für ein farbiger prachtstag! Wow!
    Liebi grüess und guet nacht!

    • Oktober 8, 2019 um 2:59 am Uhr
      Permalink

      Das war er in der Tat – liebe Grüsse

  • Oktober 7, 2019 um 9:26 pm Uhr
    Permalink

    Einfach fantastisch, das ist wieder eine absolut saubere und gepflegte Stadt und der Basar ist riesig riecht man die einzelnen Gewürze überhaupt noch ? Bald wirst du wieder befreit von dieser super TRACHT aber was sein muss muss sein . Das Foto von euch ist so schön .ich wünsche euch eine gute Nacht und morgen einen wunderschönen Tag Küsschen Mams

    • Oktober 8, 2019 um 3:00 am Uhr
      Permalink

      Danke Mams – es ist jeweils nur im Tschador sehr unangenehm, das Kopftuch und die Langarmblusen gehen langsam, oder Frau gewöhnt sich daran. Kuss und au der en schöne Tag, Claudia

Kommentare sind geschlossen.