Wir hatten eine ruhige Nacht trotz Besuch von Kühen. Nicht, dass die sich am WoMo gerieben hätten, aber wir hatten überall Kuhfladen. Die kamen aber nicht ins Auto – lästiger sind die tausenden von kleinen Fliegen (noch kleiner als Fruchtfliegen), die auch vor Fliegengitter kein Halt machen. Lästig, stechen aber nicht – doch diese, werden uns heute auch auf der Klosterführung begleiten.

Das ist kein Dreck, sondern die Fliegen – was nicht am Auto ist, ist im Auto.

Um 10.00 Uhr wurden wir vom Mönch Gabriel empfangen, der uns die gesamte Klosteranlage gezeigt hat.

Er ist mit uns an die Stelle gelaufen, wo seinerzeit Gesandte aus Russland umgebracht wurden, welche auch dem Weg waren, dem Mongolen-Herrscher seinen Tribut (Kostbarkeiten) zu zahlen. Aufgrund dieser Ermordung wurde dann auch das Kloster erbaut. Es ist ein geschichtsträchtiger Platz – mit besonders vielen Mücken.

Was liegt näher zu besuchen, als das Gebeine-Haus, wenn man schon vom Friedhof kommt, auf dem das Kloster seinen Ursprung hat.

Danach sind wir zur Niklaus-Kappelle weitergegangen. Diese Kapelle wie das gesamte Kloster wurde zur Sowjet-Zeit enteignet, alle Kirchenschätze herausgerissen, die Mönche vertrieben und diese Kappelle umfunktioniert zu einem Hospiz für geistig und psychisch Kranke. 2001 wurde das Hospiz stark beschädigt zurückgegeben. Seit 2001 sind die Mönche daran, (zur Zeit deren 7 ständig im Kloster lebende) die Kapelle wieder zu restaurieren. Das neue Taufbecken ist schon gebaut. Sie werden u.a. von Arbeitern aus der Ukraine unterstützt, die für Kost und Logis hier arbeiten (das Tempo und die Motivation ist auch entsprechend) . Mönch Gabriel antwortete auf die Frage, wie lange der Wiederaufbau dauerte nur, das wisse nur Gott, jeder Stein habe seine Zeit, zu welcher er wieder gelegt wird. Interessant ist aber, dass nach 70 Jahren Kommunismus die Menschen wieder Kirchen und Klöster aufbauen und es wieder sehr aktive Gemeinden gibt.

Der Letzte Besuch galt der heutige Klosterkirche selber, die zweistöckig ist. Sie ist der Muttergottes geweiht, wovon auch eine der alten Ikonen zeugt.

Pater Gabriel war ein beliebtes Fotomotiv: er ist mit 36 ins Kloster gekommen, weil er plötzlich den Ruf Gottes gehört hatte, der für ihn immer und unausweichlich stärker wurde. Bis 36 hat er als „irdischer“ Mensch gelebt, hatte Frau und Kinder. Er hätte keinen Kontakt mehr zu seiner Familie. Das wäre für ihn und seine Familie gut so. Er wisse aber, dass sie im Wohlstand leben – ich enthalte mich jeglichem Kommentar.

Nach der Klosterführung sind wir durch das kleine Dorf Posolskoe gelaufen und haben Fotos vom kleinen Dorfladen (Magasin) gemacht, wo noch ein chinesischer Abakus im Einsatz ist – so hat sie mir auch den Kaufpreis für das Brot gezeigt.

Und natürlich dürfen einige Fotos vom Dorf nicht fehlen: die Häuser und die verschiedenen Brunnen faszinieren uns immer wieder auf das Neue. Hier in diesem Dorf gibt es keinen Wasseranschluss in die Häuser, da wird das Wasser vom Brunnen geholt, die so alle 50 m stehen.

Und hier noch eine Drohnenaufnahme, leider hat es geregnet, zeigt aber den tollen Stellplatz.

Heute Abend ging die gesamte Gruppe in der Pilgermensa des Klosters zum Abendessen, Es gab Borsch (russische Suppe) und Rindfleischbällchen mit Kartoffelstock.

27.6.2019: Am Strand der Mücken beim Kloster in Posolskoe

2 Kommentare zu „27.6.2019: Am Strand der Mücken beim Kloster in Posolskoe

  • Juni 27, 2019 um 5:11 pm Uhr
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    Sali Ihr Lieben
    Wenn ich die Häuser so anschaue, so sieht es ziemlich nach Villa „Durchzug“ aus. Weisst du wie kalt es im Winter hier ist und wieviel Schnee hier liegt.
    Weil hier die schicken Gasleitungen vor den Häusern fehlen. Wie wird hier geheizt?
    Gruss aus Paris bei 36 Grad.
    Dani

    • Juni 27, 2019 um 11:27 pm Uhr
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      Hallo lieber Dani

      das sind Villa Durchzug – es liegt hier rund 7 – 8 Monate Schnee, sehr viel Schnee. Wirklich Temperaturen wie jetzt oder noch etwas Wärmer sind mal gerade drei Monate. Geheizt wird mit Holz und Kohle. Kohle ist gratis.

      Oh – hättest Du uns nicht ein paar Grad – heute morgen ist es 4 Grad .

      Liebe Grüsse,
      Norbert und Claudia

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