Irgendwo ist es wie verhext: da beeilen wir uns, um am Morgen rechtzeitig in die Gänge und auf die Strasse zu kommen und dann klappt es doch nicht so, wie geplant. Heute waren es die Campingplatz-Nachbarn aus Frankreich, die sich für unsere WIFI-Antenne interessierten, die wir jeweils auf unser Dach stellen, wenn es auf dem Platz an einem Ort WIFI gibt (meist an der Rezeption) und wir die Entfernung zu Askja überbrücken wollen. Das Gespräch mit den Nachbarn war aber trotzdem nett – obwohl sie uns aufgehalten hatten.

Nachdem wir losgefahren sind, zog sich der Himmel zu und schon bald nieselte es. Die heutige Route R410 führte uns über das Rif-Gebirge an die Atlantik-Küste. Eine sehr schöne Strecke, auch wenn es regnete. Wir trafen unterwegs einige Berber-Frauen mit langen Stöcken und ihren rotweissen Arbeitsschürzen an, die auf dem Weg zu den Oliven-Hainen waren. Mit den Stöcken schlagen sie auf die Äste  um die Oliven zu ernten. Die Fotos sind aus dem Auto gemacht – hatten aber immer etwas Respekt, ob nicht plötzlich ein langer Stock auf unsere WoMo geschlagen wird, weil sie nicht fotografiert werden wollen.

Wir sind immer wieder überrascht, wie arbeitssam die Bergbevölkerung ist, allen voran wieder die Frauen. Keine Bürde scheint ihnen zu schwer zu sein.

Viele Berber-Familien pressen ihr eigenes Olivenöl aus den gewonnen Früchten. Da gibt es keine Automatisierung sonder pure Handarbeit mit mit den Olivenpressen.

Je höher wir kamen, desto stärker veränderte sich die Vegetation. Wir kamen immer mehr in einen Nadelbaumwald, der mit ganz skurrilen Bauformationen aufwartete.

Der ständige Begleiter von Schaf- und Kuherden ist der weisse Kuhreiher, der einzeln oder in grösseren Schwärmen auftritt und immer ein gutes Bild abgibt.

Auf der Runterfahrt vom Rif-Gebirge haben unzählige Bienenkörbe die Hänge gesäumt, obschon wir nicht viele Blüten entdecken konnten. Und trotzdem muss es wohl genügend Nahrung haben, sonst würden die Imker kaum so viele Bienenkörbe aufstellen.

An einem Hang sahen wir eine Familie von Hand und mit Maultieren Arbeiten. Da ist es so steil, da würden wohl unsere Hühner noch Steigeisen tragen. Aber hier an diesem Hängen arbeiten die Männer mit Maultieren, um den Acker zu pflügen und die Frauen ernten die Oliven.

Hoppla – dieser R4 hat die Kurve nicht mehr gekriegt – oder wurde er elegant entsorgt. Egal – er sieht doch malerisch aus.

Gegen 17.00 Uhr kamen wir in  Moulay-Bousselham, es regnete zwar nicht mehr, aber der Platz war doch ziemlich matschig und die Mücken haben uns fast gefressen. Entsprechend machte sich bei uns Hochstimmung breit. Wir haben dann auch noch festgestellt, dass keine der fünf Steckdosen in unserer Nähe Strom hatten. Erst hatten uns zwei Franzosen geholfen, Strom zu finden – aber auch nicht erfolgreich. So haben wir uns überlegt, morgen wieder weiterzufahren, obschon wir zwei Nächte bleiben wollten.

Wir entschieden uns dann, ehe wir uns ganz verrückt machen liessen, an den Hafen, der direkt vom dem Camping-Platz „Atlantis Date “ liegt, zu gehen. Dort trafen wir Hassan, den wir auf Anhieb sympathisch fanden. Er bietet mit seinem Fischerboot Touren zu den Wasservögeln in der Lagune an. Wenn es morgen nicht regnet, werden wir dies machen. Und so wie es aussieht, wird uns morgen die Sonne anstrahlen.

Nachdem wir am Hafen waren, besserte sich unsere Stimmung wieder. Wir packten den Stabmixer als „Strom-Testgerät“ und sind nochmals los auf Stromsuche, die letztendlich von Erfolg gekrönt war. Und der Platz ist ja wirklich wunderbar gelegen – es wäre schade, wenn wir morgen bereits Richtung Tanger weiterfahren würden.

  

Freitag, 30.11.2018: Tschüss Chefchauèn – hallo Moulay-Bousselham

2 Kommentare zu „Freitag, 30.11.2018: Tschüss Chefchauèn – hallo Moulay-Bousselham

  • November 30, 2018 um 9:09 pm Uhr
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    Hallo ihr zwei Lieben,das ist wirklich ein idyllischer Platz wo man sich etwas verweilen könnte ,wie lange habt ihr bis nach Tanger wo die Fähre auf euch wartet ? Ich kann nur sagen,geniesst die Zeit und lasst es euch gut gehen . In liebe eure Mams. Küsschen und schlaft gut ♥️♥️

    • Dezember 1, 2018 um 8:11 am Uhr
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      Hallo Mamns, gäll – da bleiben wir nun definitiv noch zwei Tage und die Sonne strahlt und kompensiert das gestrige Wetter voll und ganz. Vom nächsten Platz, wo wir morgen hinfahren, sind es dann noch rund zwei Stunden. Wir müssen um 18.00 Uhr da sein. Wir planen aber spät. um 15.00 dort zu sein, weil wir wissen, dass die ganze Prozedur enorm mühsam ist und bis zu 6 Stunden dauert. Das Schiff läuft um 23.00 Uhr aus – und ab 18.00 bis 22.00 Uhr ist man voll beschäftigt mit Pässe zeigen, Papiere stempeln, durch das Röntengerät fahren, etc. Aber das ist dann am Montag Nachmittag. Bis dahin geniessen wir es noch. Kusss ❤️❤️

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