Der Grenzübertritt am 23.04.2023 war mit drei Stunden eher lange. Dabei war die Ausreise aus Namibia sehr sehr bemühend. Die Beamten (in diesem Kontext negativ behaftet) haben alle Register gezogen. Warten, zahlen, warten auf Rückgeld, warten auf Formular, warten auf Formular 2, etc. Es ging allen gleich – und alle waren kurz davor, den unflätigen Wortschatz zu gebrauchen. Nach eineinhalb Stunden waren wir endlich aus Namibia raus.

Die Einreise nach Sambia verlief absolut vorbildlich. Es waren zwar 9 Schalter zu durchlaufen, aber die Unterstützung jedes einzelnen Mitarbeitenden war vorbildlich. Nach knapp einer Stunde waren wir in Sambia.

Unser erstes Ziel war (wäre) der Liuwa Plains Nationalpark mit Zwischenhalt auf einem Camping-Platz (wenn dieser so benannt werden kann) in Senanga, da die Strecke doch gut 300 km ab der Grenze war und wir noch eine SIM-Karte kaufen und Kwacha (lokale Währung) ziehen mussten. Der Platz war absolut heruntergekommen, aber die Leute sehr nett. Wir durften in einem Rondawel (Chalet) duschen. Am Ufer des Sambesi haben mir den ersten Sonnenuntergang in Sambia erlebt, bei festlicher Stimmung von jungen Leuten, allen voran Loris.

Alles war bestimmt mal schön

Mokoro-Fahrer (Einbaum-Schiff) vor dem Sonnenuntergang

Am nächsten Tag ging es weiter Richtung Kalabo, wo das Ponton über den Luanginga zu nehmen ist. Eine interessante Art, einen Fluss zu queren – aber es funktioniert. In rund einem Jahr werden die Chinesen auch die Brücke fertig gebaut haben, dann entfällt das Ponton. Bemerkung am Rande: die Chinesen bauen in Afrika überall und besitzen alle wichtigen Infrastrukturanlagen.

Wir mussten einen Guide nehmen, der uns zum Hauptquartier der Parkverwaltung führen sollte. Wir glauben, der ist den Weg zum ersten Mal gefahren: erst schaffte er es, unser WoMo fast im Fluss zu versenken dank. Mitten im Wasser (als unsere Dieselheizung schon gequietscht hat), entschied er, dass wir einen starken 90 Grad Winkel fahren mussten, um aus der Flussquerung zu gelangen. Dann fand er die engste Durchfahrt, die es gab, weil er die ja immer zu Fuss läuft. Nachdem wir dann ziemlich ungehalten wurden, hatte er uns zur Abwechslung in eine sehr tiefe Sandstrecke gejagt, natürlich auch wieder mit überraschender Kurve. Irgendwann wurde es uns zu viel und wir entschieden, die Übung abzubrechen, v.a. nachdem er uns immer wieder sagt, wir sind gleich da – nur noch 8 km. Wie wir dann herausgefunden haben, waren es 8 km  zur Parkverwaltung + 10 km nach dem Hauptquartier zum Park.

Ziemlich frustiert sind wir zurückgefahren nach Kalabo und haben auf einem Platz übernachtet, der eher an ein unvollendetes Bauwerk erinnerte. Aber egal, es war ruhig, wir hatten einen Platz und wir konnten uns runtertemperieren. Auch hier bekamen wir einen Duschplatz in einem Chalet (kein Kommentar – schlafen möchten wir darin nicht).

Die Rückfahrt haben wir sehr genossen. Wir sind noch einmal durch das wunderschöne Feuchtgebiet entlang des Sambesi gefahren.

In den Auen des Sambesi lebt das Volk der Lotsi. Die Lotsi verehren nach wie vor ihren eigenen König und leben im Königreich Barotse.

Die Ethnie der Lozi ist stark hierarchisiert mit dem König, dem Mbumu wa Litunga an der Spitze und den Leuten mit königlicher Abstammung. Die Lozikultur ist bestimmt von den Flutzyklen des Sambesi. So zieht der König am Beginn der Regenzeit von seinem Sitz in Lealui zu dem im höher gelegenen Limulanga, was bis heute in der Kuomboka (Zeremonie des Umzugs des Königs von der Sommer-  in die Winterresidenz «Aus dem Wasser kommen»). vollzogen wird. Wir wollten den Palast in Lealui besuchen, wurde aber freundlich aufgefordert, das Gelände zu verlassen. Im Anschluss haben wir die Barke entdeckt, mit der der König am Beginn der Regenzeit zu seinem höher gelegenen Königssitz in Limulanga gefahren wird.

Der Sommerpalast des Königs von Barotseland

In diesem Boot wird der König in der Kuomboka-Zeremonie gefahren

Heute sind wir wieder nach Mongu zurückgefahren und von dort weiter mit Ziel Kafue Nationalpark. Da die Strassen ziemlich schlecht sind und viele Schlaglöcher aufweisen, resp. auf den letzten Kilometern nur noch aus Schlaglöcher bestanden, haben wir die Fahrt für heute abgebrochen. Wir übernachten auf einem sehr schönen Platz in Kaoma. Morgen geht es dann weiter. An der Strasse wurde viel Holzkohle und ganz viele andere Artikel verkauft.

Es war mal eine Strasse

 

23.04. – 25.04.2023: Grenzübertritte werden nicht zu unserer Passion – Liuwa Plains leider ohne uns

2 Kommentare zu „23.04. – 25.04.2023: Grenzübertritte werden nicht zu unserer Passion – Liuwa Plains leider ohne uns

  • April 26, 2023 um 6:45 am Uhr
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    Da seid ihr wirklich in Afrika : Natur pur , sehr spannend . Ein interessanter Bloc ! Die Landschaft ist aber schon sehr schön und vielseitig , die Sonnenuntergänge sind in Afrika sehr eindrücklich ! Ganz liebe Grüsse und eine gute Weiterfahrt und viel Glück , bin in Gedanken bei euch Kuss Mams

    • April 26, 2023 um 3:01 pm Uhr
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      Hallo Mams

      Genau – mehr Afrika als vorher.

      Kuss

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