Am 2.10. kamen die Mechaniker wie versprochen auf den Campingplatz im N1 Hotel – auch hatten sie Schrauben dabei, nur waren sie zu dicke (10mm statt 8mm). Kein Problem – sie sind wieder losgefahren mit Ziel Sambia, da Ersatzteile dort eher erhältlich sind, als in der Nähe von Vic Falls. Es wurde ausgemacht, dass die Schrauben am Sonntagmorgen dann ersetzt werden. Nur – am Sonntag waren dann die Schrauben zwar in der richtigen Breite da, aber zu lang. Auch das liess sich lösen – schnell zur eigenen Werkstatt und Kürzen der Schrauben.

Guggsch Du – Qualitätssicherung durch Norbert

Um 14.00 Uhr wären wir dann abfahrbereit gewesen. Da zwei Grenzübertritte anstanden, sind wir erst am Montag losgefahren.

Am Montag um 11.00 Uhr haben wir die Grenze nach Botswana erreicht. Der Grenzübertritt verlief wie schon das letzte Mal recht speditiv mit sehr netten Grenzbeamten. Namibia war dann das pure Gegenteil. Absolutes Desinteresse, ganz nach dem Motto „wir stellen mal die Geduld der Touris auf die Probe“. Aber auch dieser Grenzübertritt klappte nach einigen administrativen Leerläufen und so sind wir dann gegen 16.00 Uhr auf dem schönen Campingplatz in Katima Mulilo im Caprivi Strip angekommen und haben den Rest des Tages genossen, trotz verschiedener Warntafeln.

Dieses kleine Unschuldslamm hat kurzerhand den Crock von Norbert geklaut, als wir kurz ins Auto gegangen sind. Gefunden haben wir den Schuh in der Nacht in (s)einem Versteck, wo noch andere Schuhe lagen 😉

Auf der Fahrt nach der namibischen Grenze haben wir noch das eine oder andere Foto geschossen.

Heute Morgen ging es weiter entlang des Caprivi Strips, resp. Caprivizipfels oder Caprivistreifens. Dies ist ein Landstreifen, der maximal 100 km breit und 500 km lang ist und an den Grenzen von Botswana, Sambia und Angola entlanggeht. Das Gebiet wird von den Flüssen Ogawango, Kwando und Sambesi begrenzt.

Die Grenzziehung und Namensgebung nach Leo von Caprivi gehen auf die koloniale Vorgeschichte des Landes als Deutsch-Südwestafrika zurück. Der deutsche Reichskanzler Caprivi hatte 1890 diesen 500 km langen Streifen von der Kolonie Deutsch-Südwestafrika bis zum Fluss Sambesi gegen die Insel Sansibar eingetauscht. Zusätzlich erhielt Deutschland die Insel Helgoland. Dieser Vertrag zwischen dem Deutschen Reich und Grossbritanien ging als Helgoland-Sansibar Vertrag in die Geschichte ein. Der deutsche Reichskanzler Caprivi ging davon aus, dass der Sambesi schiffbar sei und über diesen Weg ein Verbindung nach Tansania – damals ebenfalls eine deutsche Kolonie – möglich sei. Die Realität setzte diesem schönen Plan enge Grenzen – auf Grund der vielen Stromschnellen und den Victoria Fällen konnte das Deutsche Reich diesen Schiffahrtsweg nicht realisieren. Diese kleinen Details hatte die deutsche Reichsregierung in den Vertragsverhandlungen leider übersehen. Heute wird der Caprivizipfel offiziell in Namibia „Sambesi Region“ genannt.

500 km langer Caprivi Strip.
Mopani-Holz, das besonders lang brennt – kann überall gekauft werden.
Mülltrennung mitten im Nichts

Nach dem Kauf einer PrePaid-Karte sind wir weiter zum Namushasha River Camp in der Nähe von Kongola gefahren, welches direkt am Sambesi liegt. Hier werden wir es uns die nächsten zwei Tage gut gehen lassen.

Das Häuschen hinten ist unsere private Dusche mit WC. Warmes Wasser wird im sogenannten Donkey, ein mit Holz beheizter Kessel, bereitgestellt.
02.10. – 04.10.2022: Keine Schrauben mehr locker, dafür nicht lockere Grenzbeamten in Namibia