Am 12.06. haben wir noch die frühen Morgenstunde im Golden Gate National Park genutzt, eine kleine Rundtour zu machen, ehe es uns dann weitergezogen hat. Wir wollten v.a. die Bartgeier (aus der Familie der Habicht-Art) beobachten, was uns auch gelang. Sie sind zwar nicht gelandet, um Aas zu fressen, dafür war das Kreisen über uns sehr imposant, v.a. mit einer Spannweite von gut 2.80 m.

Wieder ein Schakal – unscheinbar und scheu
Black-backed Jackal

Die Bartgeier kreisen in der Hoffnung, dass es Aas gibt

Danach ging es immer weiter in die Drakensberge und in das Land der Zulu, in den Royal Natal National Park. Nur schon der Weg war sehr schön und auch teilweise abenteuerlich. Die Strassenführung und -schäden sind teilweise schon sehr speziell. Bei Ankunft im Royal Natal war mal wieder ein Putz-/Wasch-/Nichtstun-Tag angesagt war.

Strassenschaden – könnte man flicken, Betonung auf „könnte“

Gestern, am 13.06., haben wir eine tolle Wanderung ins Gudu Valley gemacht – wir haben aber nach 450 Höhenmeter innerhalb einer Stunde und insgesamt 10 km doch unsere Glieder gespürt. Aber es war wunderbar. Wir sind immer entlang der Drakensberge gewandert. Doch bevor wir losgewandert sind, hat Norbert noch gesagt, ich soll doch mal schauen, da wäre ein Pavian direkt vor unserem Auto. Das Wort „Auto“ konnte er nicht mehr sagen, schon sass der Pavian Auge in Auge mit Norbert nur durch die Windschutzscheibe getrennt. Wer sich mehr erschrocken hat, lassen wir mal – auf jeden Fall ist der Pavian einen riesen Satz zurück vom Auto und Norbert hat sich kreidebleich seinem Kaffee gewidmet.

Eine ganz andere „Vorsichtstafel“ – Paviane – wobei eine Steinschleuder, die wir rasch erworben haben, als Abschreckung hilft

Direkt vor unserem Wohnmobil
Direkt vor unserem Wohnmobil

Es dampft und keucht

Schönes Baumfarn

Heute Morgen  machten wir nochmals einen Abstecher, um das Amphietheater der Drakensberge zu sehen. Es ist eine einmalige Bergformation.

Danach wurde es so richtig geschichtsträchtig: wir sind nach Spion’s Kop Schlachtfeld, wo 1900 die Engländer eine der verlustreichsten Englisch-Burischen Schlachten geführt hatten. Die Briten haben die Topologie total unterschätzt. Interessantes Detail: Ein Meldegänger der Schlacht hiess Winston Chruchill, ein indischer Sanitäter Ghandi, der spätere Mahatma. Wir sind allerdings nicht auf das Schlachtfeld, sondern ins Naturreservat, wo wir die ersten Giraffen sahen.

Heute hatten wir wieder eine so richtig absurde Situation, wo es wirklich schwer fällt, nicht loszulachen: in Ladysmith wurden wir von einem total gewichtigen, mit Schussweste und Waffe  ausgestatteten Polizisten angehalten. Er hat uns mit mürrischer und wichtiger Miene auf die Seite gewunken. Zielsicher ist er auf die Beifahrerseite marschiert, wo er den Fahrer erwartete, aber „nur“ mich vorfand. Er wollte meinen Führerausweis sehen. Meine freundliche Antwort hat ihn total verwirrt: „ich kann diese schon zeigen, nur der Fahrer sitzt auf der linken Seite“. Er lief zum Fahrer Norbert und verlangte den Führerausweis, den er drehte und wendete (und nix verstand), gewichtig ums WoMo rummarschierte und dann sagte, ob wir wissen, weshalb er uns angehalten hat. Wir hatten keine Ahnung – aber er könne es uns bestimmt erklären. Antwort: das Nummernschild vorne sei zu klein – das wäre verboten. Unsere Antwort war ein Schulterzucken, was er nicht gut fand. Wir haben ihm dann erklärt, dass dieses Auto aus der Schweiz  und dort immatrikuliert sei und deshalb so eine Nummer hätte. Begriffen hat er gar nichts – bei ihm hört vermutlich die Welt nach dem Land der Zulu  resp. Ladysmith auf. Nachdem er noch erzählt hat, er würde uns nirgends in seinen Registern finden und wir weiter nur die Schulter gezuckt haben, gab er den Führerausweis von Norbert zurück mit der Antwort „sein Problem sei, er könne uns leider nicht bestrafen“. Mit diesem Problem haben wir ihn stehen gelassen – so ein kleiner wichtiger Mann.

 

 

 

12.06. – 14.06.2022: Am Morgen „unter Geiern“ – am Abend an den Drakensbergen

5 Kommentare zu „12.06. – 14.06.2022: Am Morgen „unter Geiern“ – am Abend an den Drakensbergen

  • Juni 14, 2022 um 9:15 pm Uhr
    Permalink

    Hey das war ein absolut spannender TAG bei euch ich staune über diesen mega interessanten Blog und das nach diesem Schreck mit dem Pavian Aug in Aug mit Norbert, es ist ja glimpflich abgelaufen würde ich sagen , eine Steinschleuder ist schon eindrücklich aber die Landschaft ist schon mega vielseitig und auch die Tierwelt . Wünsche euch eine gute und ruhige Nacht bin in Gedanken bei euch liebe Grüsse und

    • Juni 15, 2022 um 5:51 am Uhr
      Permalink

      Hallo Mams

      Danke – ja, es waren wirklich tolle Tage und so einem ausgewachsenen Pavian schaut man uch nicht alle Tage in die Augen. Aber die Windschutzscheibe war ja dazwischen .

      En wonderschöne Tag

      • Juni 15, 2022 um 5:57 am Uhr
        Permalink

        Danke, ich wünsche euch au ein Erlebnisrieche wunderschöne Tag

  • Juni 15, 2022 um 6:03 pm Uhr
    Permalink

    Vielen Dank für die Blogs. Da ich Heute zu den gestrandeten im Flughafen Kloten gehöre, ist euer Blog eine gute Abwechslung. IT Probleme von Skyguide haben den Schweizer Luftraum bis heute 08:30 lahm gelegt. Welche ein Chaos. Umbiegung auf den Flug um 21 Uhr.
    Aber was ich fragen wollte.
    Ihr scheint so ziemlich alleine unterwegs zu sein. Fühlt ihr euch in der Nacht sicher?
    Gruss
    Dani

    • Juni 15, 2022 um 7:56 pm Uhr
      Permalink

      Hallo lieber Dani,

      schön, dass Dir unser Blog etwas Abwechslung gegeben hat. War sicher unangenehm – aber besser, als eine Havarie im Luftraum. Wir stehen immer auf Campingplätzen, Guest Houses oder Farmgeländen und diese Gebiete sind mitgrossen Zäunen und Eingangstoren gesichert. Deshalb fühlen wir uns immer sicher, auch wenn wir häufige alleine oder nur mit ein oder zwei anderen Reisenden auf den Plätzen stehen.

      Liebe Grüsse
      Claudia

Kommentare sind geschlossen.