Nachdem aus bekannten Gründen der Reiseradius auch in diesem Jahr sehr eingeschränkt war und demzufolge unsere Reise nach Afrika resp. auch die Alternative Nordkap über russisch Karelien ins Wasser fielen, haben wir uns für eine zweiwöchige Schweizerreise entschieden.

Am 27.5. sind wir nach St. Moritz auf den gleichnamigen TCS-Camping-Platz gefahren. Der Platz selber ist nicht wirklich schön angelegt, aber er liegt sehr günstig. Zu Fuss ist man in 20 Minuten direkt in St. Moritz Dorf und hat von da aus auch unzählige Möglichkeiten per Bus, Velo oder à Piedes die traumhafte Gegend zu erkunden. Es hatte in vielen Teilen vom Platz noch Schnee und gemäss dem Platz-Verantwortlichen sei die Natur wohl mind. 2 – 3 Wochen später dran als im letzten Jahr. Nachdem wir die Anmeldeprozedur fertig hatten und auf dem Weg zu unserem WoMo waren, ist uns eine junge Reiterin aufgefallen, die versuchte, ihr Jungpferd an eine Wasserquerung zu gewöhnen. Da die kleine Wasserfläche aber sehr stark spiegelte, ist der junge Hengst immer wieder rück- oder seitwärts gelaufen. Nach dem x-ten Versuch habe ich sie gefragt, ob ich das Pferd führen soll, damit sie oben sitzen bleiben und mit ihren Anweisungen das Pferd leiten kann. Erst wollte das Pferd wieder ausweichen, aber zusammen haben wir es geschafft.

Am 28.5. haben wir mit unseren kleinen E-Bikes die Gegend erkundet: wir sind nach Morderatsch, Pontrensina, Celerina und zurück nach St. Moritz geradelt. Das Wetter war traumhaft und hat gerade zu einem Sonnenbrand eingeladen. Tja – wenn die Sonnencrème gut gekühlt im Womo bleibt und nicht aufgetragen wird, hält sich diese nachweislich auch länger. Da es in den vorher letzten Tagen ziemlich geregnet hatte, waren auch einige Pfade sehr nass. Daneben gab es immer mal wieder Schneefelder, die wir grossräumig umlaufen mussten, da mit den Rädern kein Rüberkommen war. Aber es war eine schöne Strecke mit 37 km Fahren, 9 km schieben und gehen.

Am 29.5. sind wir zu Fuss nach Pontresina marschiert, weil wir dort Kollegen zum Kaffee treffen wollten. Heute war das Wetter durchzogen mit Tendenz (und Realität) zu Regen ☔️. Aber ja – es gibt kein schlechtes Wetter nur schlechte Kleidung. Der Marsch nach Pontresina war trotzdem schön und der Cappuccino mit Kollegen angenehm, wenn auch mit 9 Grad etwas kühl, aber die Gespräche angeregt und unterhaltsam 🤩. So gegen 16.30 Uhr haben wir dann die Runde bei immer stärker werdendem Regen aufgelöst und haben den Bus nach Pontresina geschnappt. Pünktlich bei Ankunft hatte der Regen aufgehört und die Sonne kam wieder hervor – aber nur zweitweilig. Und im Moment haben wir Schneeregen, aber Morgen soll es wieder sonnig 🌞 sein.

Und am 30.5. war es dann soweit – wir wollten die Steinböcke sehen. Also sind wir bewaffnet mit Fotoausrüstung nach Pontresina marschiert. Das Wetter war die Wucht und so hofften wir auch, die Steinböcke zu sehen. Angeblich sind diese so gegen 17.00 Uhr zu sehen. Als wir in Pontresina ankamen (aber noch mind. 30 Minuten von den Steinböcken entfernt) sahen wir die Tiere schon. Sofort haben wir einen Gang höher geschaltet und kamen total ausser Puste beim Friedhof an, wo die Steinböcke (männliche Tiere), sich auf der Wiese gütlich getan hatten. Die Geissen (weibliche Steinböcke) kommen nicht mehr so weit runter, da sie in kürze ihre Jungen gebären werden. Wir haben sie gut und gern 2 Stunden beobachtet und bewundert.

Am 31.5. hat es uns weiter an die Rheinschlucht gezogen – in Trin haben wir einen schönen Campingplatz gefunden, wo wir gleich zwei Nächte gebucht hatten. Noch am selben Tag haben wir mit unseren Bikes (sind schon kleine Wunderdinger) den Cresta-See und den Cauma-See besucht.

Am 1.6. haben wir wieder unsere Wanderschuhe angeschnallt und sind von Trin Mulin – Pintrun – Versam – Ruin’Aulta – Valendas nach Sagogn gelaufen. Ausser, dass wir vergessen hatten, Getränke mitnzunehmen, resp. die irrige Meinung hatten, dass wir unterwegs noch was kaufen können, war die Wanderung wunderbar. Wir sind dann in Versam über die Getränke am Bahnhofskios der Rhätischen Bahn (RHB) hergefallen.

Am 2.6. sind wir gemütlich ins Tessin, ins Valle Maggia auf den TCS-Camping gefahren, da wir unbedingt mal wieder waschen mussten. Der Platz ist riesig und laut – wir waren froh, dass wir da nicht mehr Nächste gebucht hatten. Am 3.6. sind wir weiter gefahren und haben  auf einem von der Gemeinde Bignasco zur Verfügung gestellten Stellplatz übernachtet. An diesem Tag sind  wir mit unseren Rädern von Bignaso im Maggiatal der Maggia entlang nach San Carlo im Val Bavona gefahren. San Carlo ist das Ende von Strassen und Postautolinie. Die kleinen Dörfer sind einfach traumhaft, auch wenn die meisten Häuser als Ferienhäuser dienen.

Am 4.6.  haben wir die tolle Kirche San Giovanni Battista in Mogno besucht. Sie wurde 1986 durch eine Lawine komplett zerstört und danach von Mario Botta entworfen und in den Jahren 1992–1996 erbaut. Den Weg von Peccia nach Mognio (5 km und 600 hM) sind wir dann mit dem Bike gefahren, da es einige sehr enge Haarnadelkurven hatte. Danach sind wir nach Meride zu einem schönen Campingplatz gefahren, wo wir den Tag bei Apéro und Abendessen ausklingen liessen.

Am nächsten Tag, 5.6.,  war bei uns lazy daisy angesag, da das Wetter leicht launisch war – oder wie es die Dame im Apéro- Beizli sagte: il tempo è come al Casino ☀️🌦🌧. So haben wir eine Radtour rund um Meride gemacht.

Der 6.6. war wieder Wandertag. Bei traumhaftem Wetter ging es heute obsi. Von Meride 550 MüM hoch zum Monte San Giorgio 1100 MüM. Man hätte ein paar Kehren einbauen können – aber nein, Direttissima war angesagt. Total 15 km und 550 Höhenmeter war dann schon ganz gut für uns. Die Aussicht war gigantisch 🌞🥰 – und natürlich mussten wir diese Meisterleistung auch wieder beim obligaten Apéro im heimeligen Apéro-Beizli des Camping-Platzes befeiern. Da ist übrigens immer etwa zur selben Zeit einen Gast mit einem kleinen Spitz (oder „Fusshupe“ wie unsere Nachbarin diese Hundegrösse nennt). Also dieser kleine Spitz hat sich seit dem ersten Tag zur Aufgabe gemacht, Norbert zu beschützen – das ging so weit, dass die Serviertochter nur mit viel Flattieren die Getränke bringen konnte.

Am 7.6. sind wir weiter gefahren nach Tenero, zum Camping-Platz Tamaro. Es ist zwar ein grosser Platz, aber ein idealer Ausgangspunkt und wir hatten einen schönen Platz – mit „partieller“ Seesicht.

Der nächste Tag, 8.6.,  war eine Zwei-City-Tour. Mit den Rädern von Tenero nach Locarno – Ascona und zurück. Gerade rechtzeitig vor dem Gewitter ⛈. Schön wars!

Am 9.6. sind wir zeitig auf den Postbus und bis ans Ende des Valle Verzasca nach Sonogno gefahren. Also eigentlich hätte das Wetter bombastisch sein müssen und eigentlich hätte nicht regnen sollen – eigentlich. Aber zum Glück hatten wir unsere Regenjacken dabei 🌧🌧🌧🌧. Egal – es waren schöne und abwechslungsreiche 18 km Wanderung. In Lavertezzo sind wir wieder auf den Bus und haben uns nach Tenero zurückfahren lassen.

Am 10.6. ging es dann wieder zurück nach Wohlen; wir mussten noch verschiedene Termine wahrnehmen, einschliesslich dem wichtigen Termin der zweiten Impfung im Spital Muri.

27.05. – 10.06.2021: Von Graubünden ins Tessin